ich bin ein ambitionierter Laie, habe aber bisher nur Großuhren repariert und gewartet.
Heute kam der Paketbote mit einer Taschenuhr, die ich bei einem Auktionshaus ersteigert habe. Laut Auktionator ist die Uhr aus den 70er Jahren, ungetragen und hat ein ETA Unitas 6498 Werk. Ich habe den hinteren Deckel nicht geöffnet, da ich keine Kratzer verursachen will. Die Uhr ist wirklich wie neu und ich habe sie mal auf der Zeitwaage getestet. Die Werte scheinen mir gut, aber wenn sie in der Zwinge der Zeitwaage gedreht wird, nimmt die Amplitude ab (siehe Bilder). Komischerweise geht die Amplitude wieder hoch, wenn ich sie aus der Zeitwaage entferne und wieder neu einsetze (letzte 2 Bilder). Ich beabsichtige, die Uhr nur zu besonderen Anlässen zu tragen, da ich im Alltag Armbanduhren bevorzuge. Somit denke ich, dass es nicht zwingend notwendig ist, sie reinigen und ölen zu lassen, oder? In den 70ern wurde ja wahrscheinlich schon synthetisches Öl verwendet? Denkt jemand hier im Forum, dass das Öl verharzt/getrocknet sein könnte und die Uhr Schaden nimmt, wenn man sie hin und wieder laufen lässt?
Du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen.
Wenn die Uhr 50 Jahre mit KO /ZO in der Schublade liegt, verändert und verlagert sich der Öltropfen in den Lagerstellen. Teils durch Alterung teils durch ausbleibende Animation durch die Drehbewegungen, Das ist halt so und dein Auktionator kann da auch nichts dafür.
Nach einer fachgerechten Revision hast Du sicher viel Freude mit dem Teil.
Habe nun einmal im: https://junghansarchiv.de/ herumgestöbert. Dabei habe ich herausgefunden, dass die Uhr in den Katalogen von 1998 und 1999 zu finden ist. In den 70ern und 80ern finde ich nichts dergleichen. Da hat der Auktionator wohl schlecht recherchiert. Nichtsdestotrotz habe ich einen Kostenvoranschlag für eine Revision beim Uhrmacher angefragt und warte nun auf ein Preisangebot.
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04.03.2022 15:51
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