Ich habe einen schönen H.A.U. Pfeilkreuzwecker mit Halbstundenschlag bekommen. Sie Uhr ist gereinigt und fachmännisch geölt (ma he das nicht zum ersten mal). Das Werk hat eine freie Spitzzahn-Hemmung.
Problem: die Uhr geht viel nach. Den Rücker hab ich schon bis Anschlag auf Vor gerückt. Die Unruhspirale hab ich nicht verändert und an der originalstelle wieder gestiftet.
Jetzt könnte ich natürlich die Spirale nachsetzen um die effektive Länge zu kürzen. Dann müsste ich allerdings auch die Unruhe neu ausrichten.
Auch wenn ich denke, daß Du das schon beachtet hast, trotzdem: Läuft die Spirale ordentlich im Rücker? Ansonsten sehe ich auch keine andere Möglichkeit, als die Spirale zu kürzen und den Abfall neu einzustellen. Aber das Werk sollte ja früher genau gelaufen sein. Spirale kürzen muß ja nicht abschneiden bedeuten.
EDIT: Mir kommt da noch ein Gedanke. Auch das Metall der Spirale altert ja mit der Zeit. Manche Federn werden spröder und könnten IMHO zu einer kürzeren Schwingungsdauer neigen. Das betrifft aber wohl eher Aufzugsfedern. Aber eine Feder kann mit der Zeit auch ermüden und weicher werden. Bei einer Aufzugsfeder äußert sich das durch eine kürzere Gangdauer. Wenn aber eine Spirale ermüdet, also weicher wird, schwingt sie vielleicht langsamer. Das sind aber alles nur Vermutungen. Das Fach Werkstoffkunde ist bei mir schon über 40 Jahre her, und ich habe ja auch nicht Uhrmacher gelernt. Aber eine Lösung sehe ich: Bei den großen Weckern hatten die Unruhen meistens die selbe Schlagzahl, oft ist sogar der Platinenabstand derselbe. Mit ein bißchen Glück kannst Du die Unruh eines "normalen" Babyweckers samt Spirale einsetzen. Oder von einem entsprechendem "Blechbüchsenwerk". Und die Wahrscheinlichkeit, eine passende Spirale zu finden, ist noch größer. Nach einer "Transplantation" einer solchen Spirale kannst Du immer noch die gekürzte Spirale in den billigen Spenderwecker einbauen, falls er Dir leid tut. So würde die "unorthodoxe" Kürzung nur den billigen Spenderwecker betreffen und Du könntest an beiden Deine Freude haben.
Irgendwo verpufft die von der Feder gespeicherte Energie. Wenn ich das Bild richtig auswerte, haben die Zapfenlager schon einige Betriebsstunden hinter sich. Was unbedingt geprüft werden sollte, ist der Zustand der Körnerschrauben und der beiden Enden der Unruhwelle.
Nun sollte der zweite " Brennpunkt" überprüft werden.
Sind die Ankerlager und die Ankerradlager soweit verschlissen, ( oval ) dass der Anker und das Ankerrad bei der Hebung ausweichen und somit als Energievernichtungsmaschine wirken?
Bitte helft mir mal ein bisschen. Folgender Gedanke geht mir gerade durch den Kopf: Wenn die Uhr nach geht müsste Doch die Unruh zu weit schwingen oder? Das würde doch bedeuten das jetzt zu viel Kraft an der Unruh ankommt und nicht zu wenig. Was übersehe ich da?
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19.01.2022 18:08 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2022 18:13)
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