Liebes Forum!

Ich habe einen Wecker mit "blockiertem Werk" gekauft und es stellt sich heraus, dass dieses nicht blockiert ist, sondern der Zylinder gebrochen ist.
Das stellt mich schon an sich vor große Herausforderungen bei der Montage und Einstellung der Unruhe mit einem Ersatzzylinder, aber mir scheint schon die Beschaffung dessen ein unüberwindbares Hindernis zu sein.

Es gibt in der Bucht ja GsD noch alte Bestände zu kaufen, aber wie gesagt, der Zylinder ist abgebrochen und der untere Teil fehlt, somit kann ich nicht das Original ausmessen.

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Wenn ich den Zylinderstumpf ausmesse, dort wo er ausgespart ist, komme ich auf 106 Hundertstel Durchmesser, der Zapfen ist 16 1/c. Die Länge des Stumpfs von Zapfenspize bis Bruchstelle (also dort, wo die obere Aussparung ist) sind es 483 1/c.
Kann man daraus schließen, wie Lang der komplette Zylinder sein muss, oder muss mich ich vom Werk her rantasten. Also entweder Konvolute aufkaufen und sie einzeln einzusetzen probieren, aber das escheint mir sehr erfolgsunsicher und teuer, oder das Werk irgendwie ausmessen. Ich habe darüber nachgedacht, wie man das machen könnte und habe an Zahntechniker gedacht. Wenn ich einen Klumpen Rodico unter die Unruhbrücke gebe, diese in Position festschraube, und dann das Rodico ausmesse, könnte ich (wenn das klappt) zumindest auf die Länge des "bare cylinder", also ohne Zapfen schließen...


Was denkt Ihr? Gibt es einen besseren Weg? Könnt ihr mir weiterhelfen? Mich hat der Ehrgeiz gepackt und nach der ersten Enttäuschung möchte ich es zumindest versuchen, den Wecker wieder hinzubekommen.

Und ist dieses Messing Teil des Zylinders, oder kann der noch dort rausgeschlagen werden??

Dank und Gruß
Michael

Wenn du uns verraten würdest, um was für ein Werk genau es sich handelt, dann wäre schon mal ein erstes Stück der "unüberwindlichen Hürde" geschafft.

Gruß - Ottmar

Ist natürlich immer schwierig, von so einem Fragment den kompletten Zylinder zu bestimmen. Aber es ist möglich: Durchmesser: In dem Messingbutzen steckt noch der obere Teil des Zylinders. Also musst Du den hinausschlagen. Da kann ja nichts mehr kaputt gehen ;-) Dann einfach den Durchmesser messen. Über 1mm ist aber schon gewaltig, und Du wirst eventuell Probleme bekommen, einen zu besorgen.
Die Zylinderlänge: Oben und unten den Deckstein abbauen, den Unruhkloben wieder aufsetzen und dann die Höhe messen. Dann hast Du die ungefähre Länge, jedenfalls besser als mit dem elastischen Rodico.
Den Durchmesser kann man auch mithilfe des Zylinderrades bestimmen. Da gibt es ein Verhältnis von Zylinderraddurchmesser zu Zylinderdurchmesser. Habe die Liste irgendwo, finde sie aber nicht. Vielleicht ist ja jemand besser organisiert.
Die innere Höhe lässt sich aber nur messen oder probieren. Das ist die Höhe, in der die Passage für das Zylinderrad sein muss. Da gab es früher Messgeräte, wenn man den unteren Zylinderteil nicht mehr hatte.

Frank

Gefunden!

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Erwin Kühn: Grundriss vom Aufbau der Uhr, Ulm 1949

Frank

0,119 ist der Zauberfaktor! Habe ich noch im Kopf, obwohl ich schon ewig nix mehr mit Zylindern mache.

Servus Ottmar, Servus Frank!
Danke für eure schnellen Antworten und bitte um Entschuldigung, dass ich so spät wieder "funke". Verwöhnt vom Nachbarforum, welches mir automatisch mitteilt, wenn Antworten kommen, hatte ich vergessen den Thread zu abonnieren und kam erst wieder als ich mich gewundert habe, dass so gar keine Antwort kommt.

@elkinon: Ja, das habe ich aus dem Grund ausgelassen, da es sich um zwei Werke handelt, eines völlig unidentifizierbar, das andere obskur. Aber fangen wir mit dem auf dem Foto abgebildeten, dem vom obskuren Werk, an.
Es ist ein UNICUM Taschenuhrwecker. Kaliber (mir) unbekannt.

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@Typ1-2-3: Danke für die Tabelle, die Info und die Rataschläge, Frank! Bei dem Kaliber wird es schwierig ohne entspreche "Feinmeßzange" die äußere Stärke zu messen, da die obere Platine eine Lippe hat :-(
Ich weiß zwar nicht -und konnte es auch nicht googlen- was Zahn und Lücke im Zusammenhang mit Unruherädern sind, aber der Äußere Durchmesser ist genu 16mm. Die Tabelle geht aber nur bis 10mm (Armbanduhren?).
Dem Faktor 0,119 nach müste der Durchmesser des Zylinders dann 1,904 sein???
Ich stehe auf der Leitung :-(

Außerdem geben alle Quellen in der Bucht, wo man Zylinder "nach Maß" kaufen kann nur Gesamtläge (inkl. Zapfen) und Durchmesser, also Stärke, an. Von innerer Höhe keine Rede. Da bin ich wohl wieder bei Rodico und Konvolute aufkaufen und ausprobieren, oder? Ojeojeoje.

Aber lässt sich die Innere Höhe nicht von der Bruchstelle ableiten. Der Zylinder muss doch genau am oberen Rand der Passage gebrochen sein (die schwächste (Soll)Bruchstelle) nach dem Zapfen. Oder handelt es sich da eben genau um die Höhe zwischen unterem Rand der Eingangslippe und unterm Rand der Passage?

Dank und Gruß
Michael

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