mir wurde eine HAU Junghans Solar 1 geschenkt, die nicht mehr funktioniert. Da der äußere Zustand noch gut ist, will ich eine Reparatur wagen. - Der Kondensator/Akku ist müde und muss ersetzt werden. - Das Uhrwerk scheint aber auch ein Problem zu haben, denn wenn ich die Zeit einstellen will, bewegt sich der Sekundenzeiger synchron mit dem Minutenzeiger.
Nun stehe ich vor der Frage: Wie kann man die Stellwelle entfernen?
Es gibt auf dem Werk eine Einprägung "PUSH". Ein Pfeil deutet in Richtung Schalthebel. Allerdings hat ein Druck auf diesen oder den Hebel darunter nicht die Welle gelöst.
@HermannH Du hattes recht. Ich war zu vorsichtig. Danke.
@Paul Eble Danke für der Tipp. Ich habe gestern in der Bucht ein angeblich unbenutztes Werk entdeckt und gleich bestellt. Für einen Zehner ist es den Versuch wert.
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"Übrigens" / "Ich weiß ja nicht, ob Sie's schon wussten": Der für dieses Uhrwerk verwendete "Kondensator" ist physikalisch und chemisch betrachtet ein Zwitter. Es ist eine Kombination von Lithium-Ionen-Akku und Kondensator in einem Bauteil. Dadurch ergibt sich ein größerer Arbeitsbereich für die Spannung (2,2 bis 3,8 V) als bei einem LiIon-Aku und eine höhere Zyklenzahl (Laden/Entladen).
Nachteil: Die Spannung darf nicht unter 2,2 Volt fallen, sonst wird die chemische Struktur beschädigt. Eine Solaruhr mit einem solchen Kondensator darf also nach der Inbetriebnahme nicht dauerhaft im Dunkeln gelagert werden, sonst ist der Tod für den Energiespeicher unausbleiblich.
Kleine Anekdote am Schluss: Ich hatte mal eine Solaruhr zum Uhrmacher gebracht, um das defekte Glas ersetzen zu lassen. Der Hirni hat dann aus Übereifer mal gleich auch "die Batterie gewechselt, weil die leer war". Danach war dann die Solaruhr nur noch eine normale Batterieuhr. Das habe ich leider viel zu spät festgestellt.
Hallo meine lieben Freunde; ich erlaube mir, als Uhrmacher eine ziemlich blöde Frage zu stellen, nur weil Roland folgendes bemerkt hat: "Kleine Anekdote am Schluss: Ich hatte mal eine Solaruhr zum Uhrmacher gebracht, um das defekte Glas ersetzen zu lassen. Der Hirni hat dann aus Übereifer mal gleich auch "die Batterie gewechselt, weil die leer war". Danach war dann die Solaruhr nur noch eine normale Batterieuhr. Das habe ich leider viel zu spät festgestellt".
Ich habe noch aus meinem Geschäft eine noch nie gebrauchte SEIKO KINETIC Ref. No.: 7M22-6A10 mit Selbstaufzug, dh. auf diese Weise wird ein Akku/Kondensator, ausreichend geladen. Den man nach all den Jahren vermutlich ersetzen muss. Nun meine Frage... könnte man auch eine normale Uhrenbatterie einsetzen? (Nur weil die Uhr von Roland scheinbar dennoch als "normale Batterie Uhr" gelaufen ist.)
Dann habe ich soeben noch so ein Exemplar gefunden; SEIKO Kinetic Ref.No.: 3M22-OA33
MfG Giacumin
Giacumin Bass (Windfang)
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aus heutiger Sicht würde ich davon abraten, denn für eine Primärzelle ist eine Aufladung durch Solarzelle oder Generator nicht vorgesehen. Beim Laden entstehen Gase, die zum Platzen oder Auslaufen der Zelle führen können. Ob die Energie der Stromquelle dazu ausreicht, weiß ich nicht.
Es gibt aber im Handel immer noch "Akku-Kondensatoren" für Seiko-Uhren, auch mit den spezifischen Anschlussplättchen unterschiedlichster Form. Auch für die Junghans-AU habe ich welche gefunden. Allerdings ist der heutige Batterietyp evtl. leicht veräendert, weil sich die Batterietechnik inzwischen weiter entwickelt hat. So wird für die Junghans z.B. eine MT920 als Ersatz für die ursprünglich verwendete GC920 angeboten.
Frage einfach mal Tante Guhgel nach "seiko 7M22-6A10 kondensator". Da kommen schon einige Ergebnisse.
@Enno: Das finde ich interessant! Bist Du bei Deinen Recherchen über den Begriff "HLC" (Hybrid Layer Condensor) gestolpert? Für mich hört sich das Ding so an, als wäre es so einer... LG Augustiner
@Augustiner Ich nehme auch an, dass die aktuell in Solaruhren verwendeten Energiespeicher dazu zählen. Einen umfangreichen Artikel zu dem Thema findet man in: Wikipedia: Superkondensator In der vorletzten Tabelle des Artikels gibt es eine Spalte "Hybridkondensatoren (Li-Ionen-Kondensatoren)".
Dazu gibt es einen etwas kompakteren Artikel: Wikipedia: Lithium-Ionen-Kondensator Im Abschnitt "Funktionsweise" ist ein anschauliches Bild enthalten. Aus diesem Artikel: "Die Besonderheit beim Lithium-Ionen-Kondensator ist die negative elektrochemische Redox-Elektrode. Sie besteht, je nach Hersteller, entweder ebenfalls aus Aktivkohle oder Graphit, aus einem leitfähigen Polymer oder aus Graphen in Form von Kohlenstoffnanoröhren. In die negative Elektrode des Lithium-Ionen-Kondensators werden während des Herstellprozesses positiv geladene Lithiumatome durch Dotierung in die Zwischenräume von Schichtebenen des Elektrodenmaterials eingelagert (interkaliert). Dort geben sie eine Ladung in Form eines Elektrons an das Material der Elektrode weiter, wodurch ein Elektronenüberschuss erzeugt wird und das Potential dieser Elektrode abgesenkt wird. Dieser Effekt hat Auswirkungen, als wäre in die negative Elektrode ein galvanisches Element eingebaut, das eine Vorspannung (Klemmenspannung) von etwa 2,2 bis 3 V erzeugt. Der Lithium-Ionen-Kondensator wird erst dann geladen, wenn die am Kondensator anliegende Spannung größer als die Klemmenspannung ist. Dann wandern die im Elektrolyten verteilten positiven Lithiumionen an negative Elektrode, können dort ebenfalls eine Interkalationsverbindung eingehen und mit einer Redoxreaktion ihre Ladung abgeben. Die negativ geladene Elektrode bildet damit einen internen Kondensator, dessen Kapazität sich aus der Pseudokapazität der interkalierten Lithium-Ionen ergibt. Da sowohl die elektrostatische Energiespeicherung an der Doppelschicht als auch die Redox-Reaktionen bei der Pseudokapazität sich linear zur gespeicherten Ladung im Kondensator verhalten, entspricht der Spannungsverlauf am Kondensator der gespeicherten Energie. Das unterscheidet die Kondensatoren von den Akkumulatoren, deren Spannung an den Anschlüssen unabhängig vom Ladezustand weitgehend konstant bleibt. "
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13.02.2021 16:55
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