Seit einigen Tagen bin ich damit beschäftigt das Aufzugsgewicht meiner Siemens 3/4s Hauptuhr zu kürzen, der Pendelausschalg ist mir zu weit, das Pendel schwingt knapp 10 mm über die Pendelskala hinaus und das sieht Sch..... aus, das Aufzugsgewicht ist ( war ) 80 mm lang und hat ( hatte ) 300 g, ich habe nun täglich etwas abgedreht um es leichter zu machen um in der Folge die Amplitude zu verkürzen, nun habe ich bereits 19 mm gekürzt aber der Ausschlag hat sich nur unwesentlich reduziert, wie kann das sein, liegt das evtl. an was ganz anderem?
Hallo Boxercup-2003, Ich habe eine Siemes 3/4 Pendeluhr mit einem schweren Gußspendel mit Zink-Kompensation, wiegt so 1,5 Kg. Das Uhrgewicht beträgt 340g und damit läuft sie recht genau, Pendelausschlang 90-90 die Skala geht bis 120. Da die Uhren einen recht gut konstruierten Grahamgang haben, sollte das Gewicht keine so große Rolle spielen. Deshalb ist vor so massiven Eingriffen, die du vornimmst, immer abzuraten, bevor nicht alle anderen möglichen Ursachen geklärt sind. Hast du den Anker überprüft? Sind die Paletten Ok oder eingelaufen, so dass die Hemmung rückführend wird. Findet die Auslösung des Ankerrades so bei Position 60-60 statt. Ist die Ankerachse korrekt gelagert und nicht ausgelaufen oder verjustiert. Ist die Führung der Ankergabel in der Justierhülse auf der Pendelachse formschlüssig? Sind Lager ausgelaufen? Ist die Pendelfeder richtig, so um 0,15-0,2mm Federstahl?
Ein Punkt fällt mir noch ein. Die Uhr wird nur im Notfall durch das Gewicht betrieben. Der Magnetaufzug wirkt auf ein Remontoire und ist über ein Differential mit dem Gewichtsantrieb gekoppelt, glaub ich zumindest. Ich habe die Uhr vor 20 Jahren repariert und zerlegt. Seitdem hängt sie im Kellerflur (WAF - Woman Acceptance Factor). Wenn da was klemmt oder falsch ist, bekommt die Uhr ev. einen zu starken Antrieb? Wenn du sie mit Stromanschluss testest, einfach mal auf Gewicht laufen lassen für eine Stunde.
Einem Fachmann werden ev. noch weitere Punkte einfallen, die zu überprüfen es lohnt.
Kurzer Zwischenbericht, du hast recht Werner, das Pendel schwingt wenn die Uhr vom Netz genommen ist nur noch bis 120, die Auslösung des Ankerrades findet bei dieser Uhr bereits schon bei 45 statt.
Der Antrieb des Uhrwerks erfolgt grundsätzlich über das Gewicht! Der Aufzug über den Elektromagneten sorgt nur dafür, dass das Gewicht wieder so hoch gehoben wird, wie es in einer Minute ablief und nach einem Netzausfall für das Nachholen der Nebenuhren und den Komplettaufzug.
Ein häufiges Problem bei diesen Uhren ist das Differenzial in der Seiltrommel. Wenn es schwergängig ist, kommt es zu zwei Effekten: - Ohne Versorgungsspannung wird die Pendelamplitude geringer oder die Uhr bleibt nach kurzer Zeit stehen. - Mit Spannung wird die Pendelamplitude zu groß, weil die Verteilung der Kraft vom Aufzugsmagneten zur Seiltrommel nicht mehr funktioniert.
Es wird also bei dieser Uhr nötig sein, das Differenzial einer Revision zu unterziehen.
Danke dir Roland, das kann sein, werde dies mal begutachten, obwohl, ich habe die Uhr gestern vom Strom genommen und die lief stundenlang mit dem bereits abgedrehtem Aufzugsgewicht welches nun nur noch die Hälfte der ursprünglichen Länge hat.
Was mich auch sehr verwundert, eigentlich müßte die Amplitude doch weniger sein denn ich habe an dieses Uhrwerk noch ein grosses Signalrad montiert, da wäre eigentlich auch das grössere Gewicht von nöten, auch habe ich ein Pendel eingebaut was auch schwerer ist als das Gusspendel der Siemens, alles sehr seltsam.
Ich habe aber auch noch einen Verdacht, ich denke dass der Anker zu tief eingestellt ist, so wie es auch Werner bereits vermutete, mir ist nach dem reinigen des Uhrwerks ( ohne das Diff zu zerlegen ) aufgefallen das die Uhr dann sehr fein tickte, das war echt auffällig, so richtig befreit hört sich die nun an, viel leichter als meine anderen Siemensuhren.
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31.10.2019 18:48
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