Liebe Profis!

Ich habe vorgestern erfolgreich meine erste Unruhwelle (Armbanduhr ohne Stoßsicherung) vernietet :)

Die neue Welle hatte allerdings im Loch des Reifs relativ viel Spiel und schloss bündig ab (keinerlei Überstand zum Vernieten). Elends lang und sehr vorsichtig hab ich dann genietet und genietet, bis ich dachte, es müsste jetzt fest genug sein (bevor ich was an der Welle zerstöre).

Die Uhr läuft nun auch seither ganz gut, meine Frage: sollte ich nicht fest genug vernietet haben... merkt man das zB am Bild der Zeitwaage? Oder ist das so offensichtlich, dass die Uhr einfach komplett aussetzt?

Danke für Eure Erfahrungen!

Bei einer Schraubenunruh tritt ja zum Beispiel eine nennenswerte Drehkraft an der Nietung auf. Ich schätze jetzt mal, wenn sie etwas locker ist und rutschen sollte, tritt im leichtesten Falle ein nicht zu regulierender, ganz wirrer Fehlgang auf.
Stillstand wohl erst, wenn die Welle in der Vernietung richtig rund dreht...

Mit Gruß

Danke! Sie läuft bisher einwandfrei, leichtes Eiern auf Zeitwaage (vermutlich unrunde Räder).

Nun die zweite Nietwelle angegangen, zweite Frage: was mache ich, wenn die Ellipse zu locker ist? Anders als die Spiralrolle kann ich diese ja nicht einfach enger machen?

Früher machte man da einen winzigen Klecks Schellack hinten drauf gegeben, ganz ähnlich bei den Rubinpaletten des Ankers.

Natürlich will ich hier und Dir keinen Pfusch empfehlen, aber es wurde einfach so gemacht.

Gruß

Hallo

Eigentlich sollte das Loch vom Unruhreifen auf der Welle kein Spiel haben. Es ist für den Gang der Uhr essenziell das der Reifen zentrisch ist.
Aber du machst das ja für dich, also kann man schon mal ein wenig tricksen. Der Tipp von @NilsM. ist da schon recht hilfreich in Ausnahmefällen.

Für das Plateau gibt es auch einen kleinen Trick (Pfusch ) wenn es etwas lose ist - einfach ein Haar dazwischen geben und nach dem Aufdrücken auf die Welle Dieses dann ab knipsen.

Ob eine Welle fest vernietet ist, prüfe ich mit der Flachzange ohne Hieb. Ich halte damit den Ansatz für das Plateau und versuche den Reifen zu drehen. tut er das nicht, sollte die Vernietung passen.

Gruß hermann

Vielen Dank! Nachdem die Unruh nach dem Einbau ins Werk kaum beweglich ist - von frei Schwingen keine Spur - denke ich, dass die Welle einfach generell nicht gepasst hat. Locker im Reif, lockere Rolle und Ellipse UND dann im Werk nicht leichtgängig... Werde eine neue bestellen und nochmal probieren.

Habe vor dem Einbau die Lagersteine nach Zapfenresten und Schmutz kontrolliert. Höhenluft etc hab ich auch nichts Problematisches entdeckt. Der Zapfen kommt aber sichtbar durchs Loch des Steins.

Unklar = eingangs schreibst Du, sie läuft ganz gut, zuletzt jetzt aber, sie läuft so gar nicht.

Was mir noch auffiel. Wenn ich mich richtig erinnere, wird nicht direkt an der Welle genietet , sondern vielmehr das Loch im Reif "nietend verengt" sozusagen. Vielleicht ist "nieten" hier auch nicht so ganz der passende Ausdruck.
Eine Unruhwelle ist viel zu hart, um an ihr einen Kragen zu hämmern oder sie im Loch zu verbreitern.

Vielleicht habe ich es auch nicht richtig verstanden ? :-)

Mit Gruß

Um Gottes Willen, nein! Es wird schon der Kragen der stählernen Welle umgelegt.
Es sollte aber schon die richtige Welle sein, sonst folgt nur Murks.

Sorry, 1. Post = 1. Uhr - der Rest bezog sich auf ein anderes Stück!