Diese Skelettuhren gibt es seit Jahren in den verschiedensten Ausführungen als chinesische Nachbauten.
Aber diese sieht für mich 100%ig original aus. Und, was die Signatur angeht : Die englischen Skelettuhren sind gewöhnlich (mit wenigen Ausnahmen)alle nicht signiert. Im Gegenteil, eine Signatur würde mich misstrauisch machen ;-)
Der Glassturz mit Sockel ist auch alt, aber ich bin mir nicht sicher, ob dieser Glassturz nicht ursprünglich ein Glassturz aus Frankreich für eine Pendule war. Die englischen Skelettuhren haben original sehr oft höhere Sockel und oft sogar aus schwarzem oder weißem Stein. Aber, falls der alte Sturz zerbrochen war, ist ein alter Glassturz mit Holzsockel alle Mal besser als ein neuer Glassturz, denn die neuen sind meist viel dicker im Glas und man erkennt den Unterschied schnell. Ob das hier so ist, kann man allerdings nur annehmen, nicht sicher behaupten, aber da die alten Glasstürze oft zerbrochen sind, ist das eine gängige Art sie zu ersetzen.
2400 Euro wäre wirklich sehr viel gewesen, vor allem seitdem es die chinesischen Nachbauten für einen Bruchteil davon gibt, sind die Preise gesunken. Aber , wenn Du die Uhr um einiges günstiger bekommen hast und sie auch gut findest, kannst Du ja zufrieden sein.
Die Methode sehr hohe Preise anzusetzen, um dann sehr viel nachlassen zu können, liegt mir allerdings gar nicht. Das sind Methoden á la Trödeltrupp. Aber bei ebay ja auch bei den meisten Händlern usus.
Gut finde ich, dass auf dem Vierkant des Federkernes ein Schutz aufgesteckt ist, denn als Laie kann man sich schnell vertun und holt sich dann blutige Finger wenn der Schlüssel umschlägt weil das Gesperr nicht mehr hält. (Der Gesperrhaken wird nicht durch Federdruck wieder ans Sperrad gedrückt)
So, die Uhr ist heil bei mir angekommen! Herr L. Und seine Angestellten waren wirklich sehr freundlich und zuvorkommend. Ich bin ziemlich baff von der Uhr. In echt wirkt sie sehr viel imposanter als auf den Bildern. Die Zeiger sind tatsächlich richtig gebläut so wie es scheint und nicht nur lackiert. Die Uhr ist noch gut beisammen, allerdings gehört sie doch auf jeden Fall überholt und aufpoliert.
Da @petsch ja schon eine Menge zu diesen Uhren gesagt hat, hätte ich noch ein paar fragen:
1. Wie gehört die Uhr denn nun aufgezogen? Ich würde sie jetzt rein Intuitiv oben an der Schnecke aufziehen (links oder rechts herum)? Muss ich dann noch unten am Federhaus etwas aufziehen? Oder nur an der Schnecke?
2. Der Abfall der Uhr ist ganz leicht verstellt glaube ich (ticken ist leicht ungleichmäßig). Wie kann ich den Abfall der Uhr sicher einstellen? Oder sollte ich das lieber einen Uhrmacher machen lassen?
3. Eine allgemeine Frage zu dieser Art Uhr: Wurden diese tatsächlich noch von Hand gebaut? Oder waren auch diese Stücke bereits „In Masse“ produzierte Uhren?
Zu 1. Wie schon geschrieben, aufziehen an der Schnecke und zwar so das sich dabei die Kette auf der Schnecke aufwickelt. D.h. Wenn ich es richtig sehe entgegen der Uhrzeigerrichtung.
Ach ja: wie sieht es eigentlich mit der Haltbarkeit der Kette aus? Kann ich die Uhr theoretisch regelmäßig nutzen und aufziehen? Oder sollte ich das nur auf ein Minimum beschränken?
Zu 3): Wenn die Uhr handgefertigt ist solltest du am Rand des Zifferblattes und an den Radschenkeln speziell in den Ecken Säge- oder Feilenspuren sehen können. Wenn die Ecken schön glatt sind war das wahrscheinlich eher ein Stanzwerkzeug aus der Serienfertigung.
Also wie es scheint, scheint meine Uhr bereits aus einer Serienfertigung zu stammen. Zumindest konnte ich keine Spuren von Säge oder Feilarbeiten entdecken.
1. Wie bekomme ich den Abfall der Uhr eingestellt? Bzw. sollte ich das überhaupt selbst machen?
2. Wie sieht es mit der Kette aus? Kann ich die Uhr regelmäßig aufziehen und nutzen oder sollte ich das eben wegen der empfindlichen Kette eher beschränken?
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15.05.2019 21:46
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