Hallo zusammen,
die Erich Lacher Uhrenfabrik hat zusammen mit der Stadtsparkasse Dresden Armbanduhren zugunsten der Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche verkauft.
Leider habe ich den Schnappdeckel nach Batteriewechsel nicht zubekommen und mir dann beim Zusammendrücken auf einer Korkplatte das Glass komplett zerbröselt. Aufgrund der Eigentümerwechsel und der Insolvenz von Lacher kann mir bei LaCo niemand mehr mit einem Ersatzteil oder Informationen helfen.

Die Uhren haben ein Schweizer Quarzwerk, waren jeweils auf 25.000 Stück limitiert und haben mal 85 DM gekostet. Heute bekommt man sie für 50 € in der Bucht. Für Batteriewechsel und neues Glas wollte der Uhrmacher ca. 45 € haben....
Ich wollte deshalb jetzt ein Ersatzglas für 3,90 € bestellen und einen Deckelschließer für 12 € um ein neues Glas einzupressen und solche Schnapp-Deckel nach Batteriewechseln zu schließen.

Ich messe einen Innendurchmesser des Uhrengehäuses ohne Dichtung von 30,2-30,3 mm. Die Dichtung ist ca. 0,4 mm stark. Mit eingesetzter Dichtung messe ich 29,4 mm Innendurchmesser.

Kann mir jemand sagen ob so eine Eigenreparatur gelingen kann und welches Glas ich ggf. brauche ?
Kann ich einfach irgendein 1-1,5 mm starkes Mineralglass in 29,5 mm einpressen ?

Danke und Gruesse
S. Oliver

Hallo S. Oliver.
Vom gemessenen Gehäusedurchmesser (ohne Dichtung) musst du 0,7mm abziehen. Dann hast Du den erforderlichen Glasdurchmesser. Also, wenn Du 30,2 (302) misst, dann brauchst du ein 295er Glas.

Die Höhe dürfte bei den Uhren ca. 1mm betragen, also ein MS-Glas. Evtl. war das alte Glas 1,2 mm dick, dann geht das MS-Glas trotzdem.

LG Thomas

Hallo Masterpiece, vielen Dank. Ich werde mir mal einen chinesischen Deckelschließer und ein entsprechendes Mineralglas bestellen.
Die Dichtung kommt in die Uhr und dann wird das Glas aufgelegt und eingepresst, richtig ?
(Ich bin gespannt ob sich das Glas in die Dichtung drückt oder die Dichtung nach unten weggedrückt wird.)
Frohe Festtage
S. Oliver

Hallo, die Dichtung wird zuerst in in den Glasrand gelegt. Aber richtig rum. Die Dichtung hat auf der einen Seite am inneren Rand eine Fase, die muss oben sein, dass das Glas besser reinrutscht.
Die anderer Seite hat in Folge der Benutzung eine gestauchte Kante, hier würde das Glas beim Einpressen sofort die Dichtung zerquetschen.
Achte darauf, dass das Gehäuse Plan aus dem Stempel aufliegt, sowie auch das Glas auf dem Dichtungsrand. Allerdings sind die Chinapressen eine kleine Herausforderung...

Ich wünsche auch ein schönes Weihnachtsfest! LG Thomas

Es ist vollbracht. Das 29,5mm Glass (Anker) ohne Abschrägung ließ sich mit etwas Druck in das Gehäuse mit eingelegter Dichtung (keine Fase erkennbar) pressen und schließt plan ab !
Soweit so gut.

Ich habe das Uhrwerk wieder eingesetzt, die Krone mit Aufzugswelle wieder eingedrückt und mit der winzigen Schraube gesichert.
Ich kann die Zeiger einstellen und dann die Krone eindrücken, so daß das Kronenrad leer läuft.

Normalerweise springt dann die Uhr bzw der Sekundenzeiger an. Leider diesmal nicht !
Die Batterie hat 1,57 V auch am Meßpunkt im Uhrwerk gemessen.

Gibt es einen Trick um die Uhr wieder ans Laufen zu bringen oder sterben Spule oder Quarz wenn die Uhren Jahre lang ohne Batterie rumliegen ?
Habe ich beim Rausziehen der Aufzugswelle oder bei der Entnahme des Uhrwerks etwas kaputt gemacht oder ein Teil verloren ? (Die Welle ging trotz entnommener Schraube nur schwer raus)

Gruesse und einen guten Rutsch

S. Oliver

Was für eine Schraube ?,

LaCo.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Na ja Anfänger beim ersten Versuch eine Krone mit Welle abzuziehen....

Ich hatte zuerst versucht mit dem Schraubenzieher in eine Bohrung neben dem Pfeil zu drücken, um die Welle rausziehen zu können, was nicht funktionierte.

Danach habe ich die benachbarte Schraube gelöst und konnte dann mit Kraft die Welle rausziehen.
Ich befürchte die Schraube war garnicht für die Welle sondern hat nur den Metalldeckel des Uhrwerks gehalten ;-( ????

Durch das Abschrauben könnten die Rubine rausgefallen sein ?
Ich muß morgen mal beide Schrauben lösen und nachsehen ob vielleicht nur ein Rubin verrutscht aber noch da ist....

Ergänzung: Unterm Deckel nichts besonderes. Die Sperre neben dem Pfeil scheint tatsächlich für die Kronenwelle zu sein.

Der Kunstoff darunter ist aber so eng, daß man außer mit viel Gewalt und einer dünnen Nähnadel die Sperre nicht lösen kann weil man nicht tief genug kommt.

Mit einer Nadel anstelle der Kronenwelle bekomme ich die Uhr aber auch nicht zum Laufen und auch eine andere Batterie hat nichts gebracht.
Entweder ist die Elektronik kaputt oder die Uhr hat beim Bruch des Glases auch mechanischen Schaden genommen. Schade.
OP gelungen Patient tot.....

Trotzdem Danke für die Hilfe

Die Sperre, die du meinst, dürfte der Winkelhebel sein. Den muss man beim Ziehen der Welle gedrückt halten. Nicht nur kurz antippen.
Wenn sich die Zeiger stellen lassen, hast du zum Glück an der Stelle keinen Schaden angerichtet.
Gut möglich, dass die Spule bei dem ganzen Handling "gestorben" ist.

Wenn du magst, schaue ich nach deiner Uhr.

LG Thomas