heute zeige ich Euch eine AU von EMES (Müller-Schlenker) aus Schwenningen. Beim Werk müßte es sich um ein EMES 15 mit Ruby-Shock Stoßsicherungen handeln. Das Ziffernblatt und das Formglas waren noch so gut erhalten, daß sich die Restaurierung für mich lohnt. Das Werk ist ein einfaches, viersteiniges Werk in Pfeiler-Bauweise, das vermutlich in den frühen 1950-er Jahren gebaut wurde.
Das Gehäuse, besonders der Boden haben Abnutzungs- und Korrosionsspuren, die sich nicht ganz beseitigen lassen.
Hier wird das Viertelrohr mit dem Presto abgezogen, eines meiner Lieblingswerkzeuge.
Werkmontage nach gründlicher Reinigung.
Die Zeiger werden auf einem passend gefeilten Holz mit feinem Schmirgelpapierbis K 1500 poliert, vergoldet und mit neuer Leuchtmasse gefüllt.
Das Glas war noch gut, bei der Vielzahl von Glasformen ist das bei meinen Restaurierungen ein K. O. Kriterium. Passende Formgläser sind schwer zu finden. Hier wird das Glas mit dem Formglassetzer in der Sternkreuz-Zange eingesetzt.
Ein provisorisches Nylonband, in Furtwangen suche ich nach einem passenden Band für feste Stege.
Zum Schluß noch ein paar ernüchternde Daten zum Hersteller: Gegründet 1879 in Schwenningen, Konkurs 2000. Emes hat im Laufe der Zeit alle Uhren von Armbanduhren bis Regulatoren gebaut, ab 1950 auch elektrische Uhren. Bei EMES soll die erste Batterieuhr in Großserie gebaut worden sein. In den 1970-er Jahren entwickelte EMES eigene Quarzwerke. 1977 wurde die Fertigung mechanischer Uhren eingestellt, in den 1980-Jahren war auch die Quarzuhrfertigung nicht mehr rentabel. Der Markenname wurde verkauft, jetzt werden asiatische Uhren vertrieben (Quelle: Schmid: Lexikon der deutschen Uhrenindustrie)
Das sieht sehr gut aus!!! Weiß jetzt nicht ob ich schonmal gefragt habe aber machst du das Vergolden selber? Das ist für mich z.B. auch was, was ich nicht selbst erledigen könnte.
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
ja, Galvanik (Nickel und Gold) mache ich selbst, in einer kleinen "Badezimmergalvanik". Ich habe das Teil hier einmal vorgestellt: Selbstgebaute Werkzeuge (2)
Im Grunde genommen ist es nichts besonderes, Du mußt nur jemand (gewerblich) finden, der die Galvanikbäder kaufen kann, denn die teilweise stark giftigen Chemikalien werden nicht an private Endverbraucher abgegeben.
Inzwischen habe ich ein neues Schaltnetzteil als Spannungsquelle in Verwendung. Entgegen früheren Befürchtungen sind auch die gebrauchten Bäder sehr lange haltbar (> 1 Jahr), ich mußte noch nichts angebrochenes entsorgen.
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07.08.2018 19:02
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