Anders als das Barometer, das nur den aktuellen Luftdruck anzeigt, zeichnet der Barograph die Luftdrücke einer Woche auf einem Papierstreifen auf. Zu diesem Zwecke ist er mit einem 8 Tage - Werk ausgestattet welches in die Trommel, die den Papierstreifen hält, eingebaut ist. Durch ein Ritzel welches unten aus der Trommel herausschaut und in ein fest auf der Grundplatte montiertes Zahnrad eingreift dreht sich die Trommel in sieben Tagen einmal um die Achse.
Das russische Werk von 1979 ist mit einer Echappement - Hemmung ausgestattet, und die Zahnradwellen und Triebe sind gegen Rost brüniert.
Ein kleiner Hinweis für unseren TickTackMann aus dem Graphischen Gewerbe:
Heinz wie Du siehst werden die Fachleute immer weniger. Die Papierstreifen die ich nachgeordert hatte wurden auf billigem holzhaltigen Papier gedruckt, was die Tinte großflächig verlaufen läßt.
Gast
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Hallo Rolf Ein sehr schönes Werk, nur eine Frage ist am Werk schon mal etwas gemacht worden. Ich habe mal ein Bild von Dir stibitzt und meine Frage eingekreist. und zwar betreffend Sperrkegel. War der Einfallwinkel immer so steil?
Gruss Wolfgang
Wofri
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Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Ist mir auch aufgefallen. Kommt aber vom Herausdrehen des Aufzugschlüssels gegen die Aufzugrichtung vor dem Ausbau des Werkes. Das Werk war ganz abgelaufen und die Sperrfeder ist zu schlapp das Sperrad in die richtige Position zu zwingen.
Ich könnte mir eher vorstellen, daß das Sperrad nicht original ist. Selbst wenn der Sperrkegel mit aller Kraft noch ein wenig weiter reingedrückt wird, die Winkel stimmen einfach nicht überein. Und die Zähne des Sperrads sehen aus, als wenn sie gekürzt sind, damit sie in die Vertiefung passen.
Ich habe mir gerade beim Zerlegen die Geschichte mal genauer angeschaut. Eine Vertiefung gibt es allerdings nicht. Sieht nur so aus und ist ein Ölkreis den die Zähne gezogen haben. Der Sperrkegel ist zu hoch über dem Sperrad angebracht, also der Abstand beider Achsen ist zu groß. Ist aber in meinen Augen nur ein Schönheitsfehler der der Funktion keinen Abbruch tut.
Eben Micha. Ich war jedenfalls einigermaßen überrascht bei einem Barographenwerk ein Steinanker - Echappement vorzufinden, was wohl weniger wegen der Ganggenauigkeit eingebaut wurde, sondern wegen des ununterbrochenen Laufens, wie ich denke.
Zitat von AstrolabEben Micha. Ich war jedenfalls einigermaßen überrascht bei einem Barographenwerk ein Steinanker - Echappement vorzufinden, was wohl weniger wegen der Ganggenauigkeit eingebaut wurde, sondern wegen des ununterbrochenen Laufens, wie ich denke.
Ich hab gerade sinniert, was nicht nur ein unterbrochener Gang, sondern auch ein unregelmäßiger Gang einer solchen Uhr anrichten könnte. Ich hab z.B. eine billige Küchen-Pendeluhr ("Glashütte"), die geht nach dem Aufziehen in der ersten Stunde 1 min vor, dann wird sie langsamer, so daß sie zum Ende der Woche hin bis 5 min nachgeht. Was würde das für einen Barographen bedeuten? Hier werden ja sicher auch gewisse Wettertrends ausgewertet. Aber was macht man speziell? Wie schnell das Hoch-/Tiefdruckgebiet aus Hinterposemuckel nach Mengersgereuth-Hämmern braucht? Da könnten 5 min schon eine Rolle spielen. Für das lokale Wettergeschehen dagegen kann man 5 min bestimmt vernachlässigen. Und in Verbindung mit einem Seismographen wäre sicherlich eine Chronometerhemmung angebracht. Leider kann ich am Papierstreifen die Zeitteilung nicht erkennen, aber so extrem genau scheint sie ja auch nicht zu sein.
Barographen werden tatsächlich hauptsächlich für die Wetterprognose und deren Langzeitaufzeichnung verwendet. Ein erheblicher Abfall des Luftdrucks z.B. innerhalb von wenigen Stunden kündigen in der Regel einen Sturm an, also ein nahendes Tiefdruckgebiet.
Auf den Diagrammstreifen nehmen zwei Stunden eine Länge von 3 Millimeter ein. Wenn das Werk in einer Woche sogar eine halbe Stunde vor oder nachgehen würde wären das gerade einmal 0,75 Millimeter. Kaum wahrnehmbar und deshalb also vollkommen vernachlässigbar.
Das mit den Seismographen ist allerdings ein anderes Gebiet. An so ein altes Trommelaufzeichnungsgerät würde ich gerne mal herankommen. Hat man aber wohl Null Chancen.
Zitat von Astrolab Das mit den Seismographen ist allerdings ein anderes Gebiet. An so ein altes Trommelaufzeichnungsgerät würde ich gerne mal herankommen.
Das glaub ich Dir gerne. Aber Du hattest Dich ja vor Kurzem so geäußert, daß es ganz gut ist, wenn man sich nicht so ohne weiteres gleich jeden Wunsch erfüllen kann. Wobei ich Dir aus Erfahrung auf jeden Fall recht gebe! Gerade wir Ossis haben das schnell feststellen müssen (OK, manche haben das noch nicht mitgekriegt, die halten viel Geld noch immer für das Allheilmittel.) Aber dieses tolle Gefühl, wenn man durch Improvisation irgendwas scheinbar unmögliches geschafft hatte, kriegt man heutzutage nur noch selten. Wie hat man sich damals gefreut, wenn die Tante aus dem Westen die schon lange gewünschte LP geschickt hatte, oder man hat sich eine Platte für einen Wahnsinnspreis aus Ungarn mitgebracht. OK, ich schweife ab, OT
Grins, "OT" gibt es bei mir nicht und da lasse ich mich auch nicht hineinzwängen. Dieses Themeneinschränken ist so ziemlich das Dümmste was ich kenne!!! Erst der freie Gedankengang führt zu brauchbaren Ideen. Ansonsten drehen wir uns im Kreis und wiederholen zum tausendsten Male das Fachwissen aus Fachbüchern, oder zeigen zum tausendsten Male die gleichen oder vergleichbaren Uhren.
Ja, Micha, Träume haben in der Geschichte oft Großes ausgelöst. Von Harrison, der als Schreiner die genauesten Uhren seiner Zeit baute bis hin zu Marconi, dessen Traum von der drahtlosen Telegrafie, seit der Erfindung, zigtausenden Menschen das Leben gerettet hat.
Und wir als Jugendliche, die wir nicht wie die Heutigen im Überfluß schwammen? Wir konnten mit einer Flachbatterie und einem Stückchen Draht die Welt aus den Angeln heben, Grins.
Zitat von Astrolab Und wir als Jugendliche, die wir nicht wie die Heutigen im Überfluß schwammen? Wir konnten mit einer Flachbatterie und einem Stückchen Draht die Welt aus den Angeln heben, Grins.
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30.01.2012 13:13 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2012 13:29)
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