Heute, 19:30 Uhr eine 45 Minuten Reportage bei Arte über die Schweizer CIFOM, Technische Hochschule von Le Locle, wo Studenten die traditionelle Uhrmacherkunst erlernen.
Ich fand es spannend. Tolle Halter für Großuhren hatten die da. Und sechs Jahre Ausbildungszeit ist auch nicht schlecht. Nur... wenn ich bei mir eine Uhr ticken hören würde die so hinkt wie die letzte im Film... würde ich einen Anfall bekommen.
"Was die Uhrmacherkunst anbetrifft, welche die vornehmste Beschäftigung der Einwohner dieses Ortes Le Locle ausmacht, so legen sich einige auf die vielfachen Zweige dieser Kunst, andere begnügen sich das, was die tägliche Arbeit hervorbringt, zu kaufen und damit zu handeln und noch andere beschäftigen sich mit der Verfertigung der verschiedenen Werkzeuge, welche den Uhrmachern nötig sind" Dieser Text ist inzwischen 247 Jahre alt! Le Locle, die Wiege der Schweizer-Uhrmacherkunst. Im 18.Jahrhundert ist hier in abgelegenen Gegenden, wie es der Film auch zeigt, jene Fertigkeit entstanden, die später die Uhrenindustrie begründete. Hier begann der Weltruhm der Schweizer Uhren. Noch heute muss das Handwerk des Uhrmachers mit viel Geduld und Hingabe gelernt werden. Ich persönlich bewundere die jungen Leute, vor allem auch immer mehr junge Frauen, die diesen wunderschönen und vielfältigen Beruf erlernen! In der ARTE-Beschreibung zu dem Film heisst es: In dem lichtdurchfluteten Atelier ist es still. Leise tickt und surrt es an den Arbeitspulten. Eine junge Frau springt auf, schaut verzweifelt auf den Boden. Emilie Choulat, Restaurationsstudentin im zweiten Studienjahr, hat eine unersetzbare Schraube verloren. Für ihre Diplomprüfung muss sie eine historische Uhr restaurieren und versuchen, die ursprünglichen Funktionen wiederherzustellen. Ersatzteile gibt es keine - jede Uhr ist ein handgefertigtes Unikat. Um diese Uhren zu restaurieren, braucht man eine Philosophie, das Bewusstsein über die Einzigartigkeit der Opjekte, die man anvertraut bekommt. Auch Diego Azconegui gehört zu den sechs bis acht Nachwuchs-Restauratoren, die pro Jahr an der CIFOM, der Technischen Hochschule von Le Locle, aufgenommen werden. Wie Emilie kämpft er nicht nur mit der Uhr, sondern auch gegen die Zeit, um rechtzeitig vor Ablauf der Prüfung fertig zu sein. Er liebt diesen Beruf: Hier habe ich leidenschaftliche Menschen gefunden, die keine Stunden zählen, die nur für die Uhren leben... In der Industrie werden Uhren maschinell sowie in Serie hergestellt. Hier lernen Uhrmacher/innen Einzelteile für Klein- und Grossuhren herzustellen und auch das programmieren und bedienen von CNC-Maschinen. Später dann, in ihrem Berufsleben, werden sie das defekte Teil austauschen oder für seltene aber auch für ältere Uhren die Teile selber anfertigen, das anhand von eigenen Zeichnungen oder Skizzen wie zBs. Wellen, Hebel oder Räder aus Metall.-Messing oder Kunststoff. Ggf. muss auch das Uhrgehäuse instand gesetzt werden. Es besteht oft aus Edelmetallen und kann aufwändig mit Diamanten oder Perlen besetzt sein. Ein Uhrmacher lernt immer dazu; er muss sich mit neuen Technologien auseinandersetzen. Um eine teil- oder vollelektronische Uhr bzw. digitale Uhr instand zu setzen, müssen sie die komplizierten Schalt- und Steuervorgänge kennen. Sogar mit dem Kaufmännischem werden sie konfrontiert: Häufig arbeiten sie dann in Uhrenfachgeschäften mit angeschlossener Werkstätte. Oder werden gar Selbständigerwerbende mit eigenem Geschäft. Im Verkaufsraum beraten und bedienen sie Kunden und führen Reparaturen und Servicearbeiten, wie auch gelegentlich an Schmuckstücken aus. Das Fachgebiet, resp. das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungs-Weiterbildung ist breit und reicht von Feinwerktechnik über Mechatronik bis hin zu NC-/CNC-/DNC-Technik. Ein wahrlich vielfältiger und interessanter Beruf!
Hallo Ralf...da hast Du mich tatsächlich auf dem linken Fuss erwischt; ich weiss es wirklich nicht, was ein Uhrenmechaniker nach dem Lehrabschluss an Lohn bekommt. Wäre aber interessant zu wissen. Ev. kann mir das jemand sagen. Wenn ich das mit einem gelernten Optiker vergleiche, dann müsste er mindestens Fr.4'800.- brutto haben? Mit Meisterprüfung schätze ich so um die Fr. 6'500.-- Ist das realistisch?
16.12.2012 01:34 (zuletzt bearbeitet: 16.12.2012 01:37)
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