Hallo Ralf. Ich nehme an, dass die Ankerräder, bei Einsatz von Stahlpaletten, aus Messing gefertigt sind, wie auch der Ankerkörper selbst. Meistens sind die Teile vernickelt und haben deshalb die Optik von Stahlteilen. Die Hebeflächen der Ankerradzähne sind aber nicht vom Nickel überzogen.

In letzter Zeit habe ich das Phänomen der eingeschlagenen Ankergabeln auch öfters beim ETA 2824 festgestellt. Diese Erscheinung war meistens sehr stark, dass deutlich Reibrost zu sehen war. Ein Auspolieren der Gabel war nicht möglich. In allen Fällen habe ich auch festgestellt, dass der Ankerradzahn meistens auf Hebung fiel, sodass der Anker zurückgeführt (zurückgeschlagen) wurde, wenn man ihn vorsichtig führte. Dieses Zurückschlagen führte wohl zum Ausschlagen der Gabel. Ist also weniger ein Problem der Schwingungsweite.
Überprüfen deshalb mal die Gangtiefe des Ankers. Wenn ich richtig liege, dürfte der Fehler auf der gegenüberliegenden Seite der ausgeschlagenen Stelle sein.

LG Thomas

Hallo Thomas

Erst mal vielen Dank für Deinen Input.

Ich hatte ja bei meinem Poljot 3133 vor der Revision sehr gute Gangwerte (hatte darüber mit Foto von der Zeitwaage berichtet). Nach der Revision, die ich nur durchgeführt habe, weil ich das Werk etwas finissiert habe, hatte ich zeitweise ungewöhnliche Gangverhalten auf der Zeitwaage beobachtet, die auch Lageabhängig waren.

Aufgrund des Diagramms hatte ich einen Fehler in der Hemmung vermutet und beim Überprüfen den besagten Fehler an der Ankergabel entdeckt. Da ich mir vor einigen Jahren ein Ersatzteillager aus einem kompletten Spenderwerk angelegt hatte, habe ich kurzerhand den Anker meiner Junkers ersetzt. Der Fehler war verschwunden, die Uhr machte auf der Zeitwaage nun einen sehr guten Eindruck. Vor einigen Tagen habe ich die Uhr fertiggstellt und trage sie inzwischen seit ca. 5 Tagen. In der Nacht liegt sie mit ZB oben auf dem Tisch und wird jeden Morgen aufgezogen. Seit diesen 5 Tagen geht sie in der Summe gerade mal 4 Sekunden vor.

Würde man den von Dir beschriebenen Fehler nicht auch auf der Zeitwaage sehen können?

Lieber Gruss

Ralf

Hallo Ralf, normal sieht man es auf dem Diagramm als einzelne Punkte neben dem eigentlichen Strich.
Es kann auch sein, dass das nur einmal pro Ankerradumdrehung auftritt, oder sogar erst Tage nach der WÜ. Darum kontrolliere ich immer die Hemmung und verlasse mich da selten auf die Zeitwaage. Denn bei den heutigen Uhren ist die Hemmung generell sehr knapp eingestellt. Ich muss öfters mal die Paletten schieben...
Dass 7750 und 7001 sind da auch typische Kandidaten.

LG Thomas

Hallo Thomas

Obwohl ich mir bei meinen Arbeiten die Hemmungspartie auch immer anschaue, werde ich das künftig noch etwas gewissenhafter tun, danke für den Hinweis.


LG

Ralf