Hallo,

ich bin neu hier im Forum und möchte euch gerne meine alte Junghans Wanduhr mit Pendel und Schlagwerk vorstellen. Sie läufst gut und schlägt zur vollen und halben Stunde. Kann man evtl. anhand der Fotos in etwa sagen wie alt sie ist? Über Infos würde ich mich freuen.

Leider ist sie extrem empfindlich bei Verschieben ihrer Wandposition zum Beispiel beim Aufzuziehen. Sie bleibt dann gerne mal stehen, und ich finde es schwer, die richtige Position wieder herzustellen, damit sie wieder läuft. Gibt es da Tricks für?

Ich mag sie aber trotz dieser Eigenart.













Gruß
Martina

Hallo, die Uhr dürfte um die 100 Jahre alt sein. Sie ist ja noch gut beisammen. Ein Glück, dass das Glaszifferblatt noch ganz ist!

Diese Uhren sind wirklich empfindlich, was das Geradehängen betrifft. Das liegt aber am kurzen Pendel und je nach dem, wie weit die Uhr verdreht ist. Das fällt natürlich bei einer runden Uhr nicht so schnell auf.
Ich würde an den unteren Kanten des Kastens je einen kleinen Nagel einschlagen, bis der Kopf noch ca. 5mm vorsteht, diesen Kopf dann abknipsen. So kann dann der Kasten nicht mehr an der Wand
verrutschen.
Die Uhr solange ausrichten, bis sie gleichmäßig tickt, danach das Gehäuse mit leicht an die Wand drücken, sodass die Nägel sich etwas reindrücken.

LG Thomas

B20 = zweite Jahreshälfte 1920

Ich hab sie auch im 1927er Junghans Katalog noch gefunden, gab es in verschiedenen Ausführungen.[[File:Agnes-Junghans 1927.pdf]]

Dankeschön für die Infos und Tipps zu der Uhr! Wow, sogar noch ein Katalog von 1927. Klasse! Jetzt weiß ich sogar das Modell. Es müsste danach die Agnes 18/156 sein. Herzlichen Dank!

Die Idee mit den Nägelchen ist nicht schlecht. Ich glaube das wäre sehr hilfreich! Danke!

Hallo liebe Foristen,
bin ebenfalls neu hier, habe eine ähnlich Junghans Wanduhr allerdings ohne Schlagwerk und möchte von meiner Erfahrung berichten:

Problem: die Uhr lief OHNE Gewicht tadellos blieb aber MIT Original-Gewicht (130 Gr.) nach einigen Minuten stehen .... egal wie ich sie ausgerichete hatte.

Ich habe das Gewicht dann durch 2 Metallscheiben ersetzt, die in Summe nur 70 Gr. wiegen.

Ergebnis: Nach einigem "Feintuning" läuft "das Schmuckstück" einwandfrei mit gerade mal 2 Minuten Nachgang in 5 Tagen :-)

Hallo Junghansel,
was meinst Du mit, sie lief ohne Gewicht? Ich denke, dass wohl das Pendel gemeint war, dessen Gewicht Du etwas erhöht hast...

Ich meinte das ORIGINAl-Pendel, das warum auch immer viel zu schwer war. Ohne dieses lief die Uhr einwandfrei und blieb auch nicht stehen, war aber viel zu schnell und diese Pendel habe ich durch die leichteren Scheiben ersetzt und jetzt läuft sie tadellos.

Ich mache morgen mal Photos :-)

Dass die Uhr ohne Pendel zappelt, ohne anzuhalten, ist kein Maßstab. Sie muss mit dem Pendel laufen!
Wenn Sie jetzt, nach fast hundert Jahren mit dem originalen Pendel stehen bleibt, liegt eher am Zustand des Räderwerks. Die Uhr ist überholungsbedürftig.
Ein leichteres Pendel hilft nur scheinbar, es wird die Abnutzung nur vorantreiben und daher nur für kurze Zeit helfen.

LG Thomas

Hallo Thomas!

Vielen Dank für deine Antwort!

Habe mittlerweile viel hier im Forum gelesen und sowas geahnt.

Hier sind trotzdem die versprochenen Photos! Das mit dem reduzierten Gewicht laß ich aber weg :-)

IMG_20180212_151858.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_20180212_151929.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_20180212_152145.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich werde mich mal auf die Suche nach einem Fachmann machen!

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael, danke für die Bilder.
Ehrlich gesagt, hätte ich mir das Werk vom Zustand schlechter vorgestellt.
Aber man kann halt nicht in ein Lager reinschauen.
Es können Zapfen rau sein, ein Lager unterlaufen (Zapfen verklemmt sich), der Ankereingriff ungünstig sein, wie auch die Zugfeder verklebt sein oder ermüdet.
Du siehst, die Fehler sind vielfältig. Ein Fehler reicht, dass die Uhr streikt, es können aber auch mehrere Fehler mit einmal vorliegen.

LG Thomas

Habe die Uhr heute in eine Werkstatt gebracht, die sich auf Uhrreparaturen spezialisiert hat und bekomme einen Kostenvoranschlag!

Viele Grüße
Michael

Der KV ist angekommen, Stundensatz und Arbeitsaufwand incl. Herstellung von Unikatersatzteilen find ich völlig ok und ich werde die Uhr aufarbeiten lassen.
Ich weiß mittlerweile dass sie über 100! Jahre alt ist, von den Großeltern stammt und "die werden sich sicher freuen".
Die nächsten 10 Jahre sind somit gesichert und mittlerweile fehlt mir auch ihr "Ticken" :-)