nachdem ich hier schon eine Weile mitlese, will ich mich mal ehrlich machen... und mich anmelden. Anlass für mein erstarktes Interesse ist ein fast unverschuldeter, starker Familienzuwachs in der heimischen Uhrenfamilie.
Erfahrung mit dem Schrauben an Uhren: Als Kind habe ich schon mal einen Regulator erfolgreich kaputtrepariert. Heute versuche ich, solche Misserfolge zu vermeiden oder ersatzweise zu vertuschen... Ansonsten habe ich mal Werkzeugmacher gelernt und weiß zumindest, wie rum man einen Schraubenzieher halten sollte.
Die Uhrenfamilie..:
Vor gut 10 Jahren brachte uns Schwiegervater einen Regulator mit, der zunächst etwas Schwierigkeiten mit dem Schlagwerk hatte. Wie so oft, war das Schlossscheiben-Schlagwerk nicht richtig zusammengebaut, was ich erfolgreich beheben konnte.
Muddi hat sich vor vielen Jahren eine Wanduhr gekauft, ein altes Uhrwerk ohne Gehäuse. Sowas galt ja mal als schick. Natürlich ist die Uhr nun nach gut 15 Jahren so verdreckt, dass sie gar nicht mehr läuft. Sohn, hilf!
Letztes Jahr schenkte uns Schwiegervater einen Freischwinger mit einem vom Tischler (in den 1980ern) überarbeiteten Gehäuse. Läuft die Uhr? Denkste Puppe... Außen hui und innen - Kohlenkeller. Das dreckigste und versiffteste Uhrwerk, das ich je in einem Uhrengehäuse sah. Nicht mal das voll aufgezogene Schlagwerk drehte noch. Ein Liter Elma 1+9 (in Gebrauchsverdünnung) wechselte die Farbe von rosa in schwarz.
In diesem Sommer gab es nun gleich drei pflegebedürftige Zugänge: Eine beim ortsansässigen Trödler stehende Standuhr (1925..30) konnte ich einfach nicht länger stehen lassen. Die Standuhr machte ihrem Namen Ehre - sie lief nicht, obwohl das Werk (immerhin Grahamhemmung) recht sauber aussah. Ein Hauch Uhrenöl auf die Paletten erweckte sie, aber das kann nur eine Zwischenlösung sein.
Nummer zwei war ein ziemlich kaputtes Uhrengehäuse, in das nach seiner Reparatur endlich das Uhrwerk von Muddi einziehen soll! Dieses Uhren-Gehäuse war eigentlich eine komplette Uhr, dieses (vergleichsweise) sehr billig gebaute Werk wäre dann übrig - was zum üben!
Nummer drei stammte wieder vom Schwiegervater: Er spendierte eine Carteluhr von Japy Freres & Cie aus dem späten 19. Jh. Vorsichtiges Aufziehen zeigte, dass die Uhr läuft, aber die Gangwerkfeder rutscht durch, da ist wohl eine der Laschen abgerissen. Das lässt sich machen.
An Dinge wie Zapfen polieren, Paletten schleifen und polieren oder gar abgebrochene Zapfen reparieren wage ich mich noch nicht ran, aber ans komplette zerlegen, reinigen, montieren, Schlagwerk richtig montieren und schließlich ölen eines einfachen Uhrwerks schon. Von den obigen Pflegefällen habe ich schon mehrere erfolgreich behandelt, einschließlich Federn zerlegen/montieren.
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07.08.2017 21:04
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