Hallo!

ich bin neu hier und habe mich für dieses Forum entschieden da ich stolzer Besitzer eines Uhrwerks einer TN Bahnhofsuhr bin. Ich habe mir dieses Uhrwerk während meiner Ausbildung zum Energieelektroniker Ende der 90er Jahre unter den Nagel gerissen. Damals wurde der Hauptbahnhof Mannheim komplett renoviert, das Uhrwerk landete dabei im Schrott. Nun möchte ich endlich den lange gehegten Plan in die Tat umsetzen dieses schöne Stück wieder zum Leben zu erwecken.
Anhand der Beiträge, durch die ich mich hier bereits durchgelesen habe, habe ich die starke Vermutung, dass es sich dabei um eine Nebenuhr handelt. Von den meines Erachtens relevanten Teilen habe ich ein paar Bilder gemacht, die ich hier angehängt habe.

Nach bisheriger Begutachtung habe ich zunächst folgende Fragen:
1. Kann bestätigt werden, dass es sich um eine Nebenuhr handelt?
2. Ich sehe auf den ersten Blick zwei offene Schaltkontakte. Welchen Zweck haben diese? 12-Uhr Position?
3. Wie wird dieses Uhrwerk angesteuert? Minütlich alternierendes +/-24V Signal?

Weitere Fragen werden sich sicher im Laufe des (Langzeit-)Projekts sicherlich ergeben, das ich hier auch gerne dokumentieren werde.

g161-Projekt-Bahnhofsuhr.html

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Jan

Hallo Jan,
es ist ein Motorzeiger-Laufwerk für große Fassaden-Zifferblätter. Der kleine Motor bewegt die Zeiger im Minutenschritten fort und schaltet sich nach einem Minutenschritt selbsttätig ab. Ausgelöst durch den Minutenimpuls einer Hauptuhr wird dieser Vorgang durch das Nebenuhrwerk mit Impulsspeicher auf den Fotos oben links gesteuert. Falls zwischendurch mal kein Motorstrom vorhanden ist, werden über ein Differentialgetriebe und die Pertinax-Nockenscheiben die fehlenden Minuten "gespeichert", bei Spannungsrückkehr holt der Motorantrieb die nicht ausgeführten Minuten nach, die Zeiger zeigen dann wieder die korrekte Zeit. Ich habe mal den passenden Prospekt in der Anlage beigefügt. Das große Guß-Zahnrad sitzt auf der Minutenwelle, durch den Zweiertrieb werden die Zeiger (oft freigehende Zifferblätter an Fassaden) zuverlässig gesperrt.
Dann viel Erfolg und Freude bei der Wiederinbetriebnahme!
Gruß,
Elektrozeit

Hier kommt auch die versprochene Datei ;o))

Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal an Elektrozeit für Deine Antwort! Das hilft zum Verständnis schon mal weiter und bestätigt meine bisherigen Vermutungen. Das mit dem NEbenuhrwerk ist wirklich interessant. Da muss ich mir mal Gedanken machen inwiefern ich das in meine Ansteuerung berücksichtigen kann oder muss.

Ich habe in meine Projekt-Galerie (s. Signatur) noch drei weitere Bilder hochgeladen. Hierzu ein paar weitere Fragen:

1. Wenn ich es richtig verstanden habe, zeigt Bild 20170722_190943.jpg die Nockenscheibe, die den Motor nach Ausführung eines Minutenschritts wieder abschaltet, richtig?
2. Im Bereich des Nebenuhrwerks befindet sich ein weiterer Schalter (Bild 20170722_190921.jpg) an dem ein beweglicher Kipphebel anliegt. Welchen Zweck hat dann dieser Schalter und wie/ wodurch wird er betätigt?
3. Bild 20170722_191010.jpg zeigt das Schildchen "Hauptuhr" und eine darüber befindliche Gewindebohrung. Aufgrund der Verfärbungen nehme ich an, dass hier einst eine Lüsterklemme saß an der das Minutensignal der Hauptuhr angeschlossen wurde. Im Bild mit dem Nebenuhrwerk ist unten in der Mitte noch eine Klemmleiste mit 5 Schraubklemmen und einem Paar Steckkontakte zu sehen. Zu diesen Steckkontakten habe ich auch noch den passenden Stecker (für das Bild abgezogen) an dem ein Stück abgezwickter Leitung angeschlossen war. Gehe ich richtig in der Annahme, dass an diesen Steckkontakten das Minutensignal angeschlossen wird?
4. Wie wird dieses Uhrwerk gestellt/ kalibriert?

Ich plane die Uhr, wenn sie denn mal läuft, so an meine Hausfassade zu montieren, dass ich sie vom Garten und der Terrasse aus sehen kann. Für große Zeiger hätte ich reichlich Platz. Diese müsste ich dann aber auch erst noch bauen. In der Broschüre, die Elektrozeit eingestellt hat, habe ich gelesen, dass dieses Uhrwerk für Ziffernblätter bis 4m Durchmesser ausgelegt ist. Was bedeutet diese Aussage im Bezug auf das Zeigergewicht? Wie schwer dürfen die Zeiger sein und müssen sie mit einem Gegengewicht austariert werden?

Vielen Dank!
Jan