Diesen relativ neu angeschafften Rollierstuhl will ich euch mal vorstellen.

Finde den formschön und von guter Qualität. Er scheint auch nicht so ein Uraltmodell zu sein, es wurde bei den Rändelgriffen und den Abdeckkappen Alu verwendet. Die Broschen scheinen auch alle i.O., haben vor allem im kleinen Bereich einen Abstand von 1 Hundertstel, nicht selbstverständlich.

Etui ist auch nicht so zerfetzt wie bei den meisten Uraltdingern... (beim Googeln findet man einen mit "QUAP" auf dem Etui als Firmenkürzel...)

Ein paar "Einschläge" hat das "schöne Stück Metall" zwar schon abbekommen, aber egal....

Wollte den haben, weil er 4 Broschen hat. Die gehen bis zu 1mm Durchmesser sogar.
Es war aber nur ein Gegenspitzeneinsatz dabei (mit zwei Spitzen), das scheint aber normal zu sein, müssen nicht zwei Einsätze sein hoffe ich, ist auch kein Fach in dem Etui mehr frei...gibt bes aber auch mit zwei Einsätzen...gegoogelt...Bildersuche

Die eine kleine Spitze mußte ich neu herrichten, war verpfuscht. Gar nicht so einfach...habe dafür aber Preisnachlass bekommen...

Geübt hab ich damit schon, super Zapfenoberflächen. Aber wirklich dünner Rollieren ist mir nicht gelungen. Der Zeiger vom Feintaster "klebte" auf einem Wert fest
Da konnte ich Schrubben wie ich wollte, mehrere Zapfen hab ich zu Übungszwecke schon vernichtet (keine Angst, alles Ausschußwellen)...habe es nicht geschafft ein -zwei Hundertstell dünner zu rollieren...
Ich arbeite mit kleinem Elektromotor als Antrieb, nicht mit dem Bogen.

Einen gescheiten Mitnehmer muß ich auch noch basteln, dieser hier hat nur einen Arm.

Die Polierfeile, die ich m.E. scharf und eben hergerichtet habe, will nämlich bei alten Ausschuß- U-Wellen russischer und UMF- Armbanduhren nicht wirklich greifen! Hier habe ich mittlerweile schon 4 Zapfen abgebrochen. Die Rollierbroschen sind m.E. auch in Ordnung.
Die Feile gleitet warscheinlich nur drüber ohne was wegzunehmen und irgendwann gibt eben der Zapfen auf beim "Draufrumharken".
Die Vertiefungen in der Brossche sind auch nicht "ausgenudelt", die Feile hat wirklich Kontakt mit dem Zapfen...
Gibt es so etwas wie zu harte Zapfen, kann das sein??? Evtl. weil die Uhren mit Soßsicherungen waren, durften die Glashart sein???

Aber das braucht man ja nur bei neu angefertigten Wellen, zum Übergehen von Oberflächen gehts Super...alte Zylindertamponwelle probiert, sieht unter der Lupe aus wie neu der Zapfen...

P1120514 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)P1120515 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)P1120516 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Gruß Thilo

Moin Thilo,

schönes Teil hast Du da ergattert, gefällt mir gut mit den abgerundeten Kanten.

In Bezug auf die Zapfen kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass das mit den Rollierfeilen zusammenhängt.
Ich habe Dir mal zwei Bilder beigefügt. Mit der groben Seite kann ich richtig Material abnehmen und mit der feinen
Seite wird dann poliert. Zum finalen Polieren habe ich noch eine etwas feinere Rollierfeile. Und immer etwas Öl auf die
Feile geben.

Gruß, HolgerIMG_20170516_183055.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_20170516_183100.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

So ein Rollierstuhl ist auch nicht primär dafür gemacht, den Zapfen dünner zu machen, sondern ihn glatt zu polieren auf dem Weg der Druckpolitur. Einen Motor braucht man wirklich nicht, der Fidelbogen eignet sich prima und dass das Ding nur einen Mitnehmer hat ist völlig normal und funktioniert seit Generationen von Uhrmachern prächtig. Ich kann Deinen Elan ja gut nachvollziehen, aber in dem Fall...

Lern doch erst mal mit dem Werkzeug zu arbeiten, statt es gleich verändern und verbessen zu wollen. Vielleicht muss es dann ja gar nicht mehr vebessert werden.

Gruß
Norbert

Zur Feile mit Hieb: Würde ich lassen. Mit denen habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die Zapfen wurden immer unrund.
In "Die Lehre an der Deutschen Uhrmacherschule" von Helwig, Schreck und Hesse wird auch deutlichst davon abgeraten.
Vielleicht gibt es Leute, die damit umgehen können, ich kanns nicht.

Gibt noch welche aus Hartmetall und Saphir, habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Eine gute Vorarbeit in der Drehbank ist sicherlich die bessere Alternative.

Gruß
MH

Hallo Thilo,

im speziellen die U-Wellen von Molnija TU sind glashart. Da wirst Du mit der Eisenfeile scheitern.
Ich habe beim 3602 HM-Drehstähle gebraucht, um den Unruhteller abzudrehen.

Die Arbeit mit dem Rollierstuhl gelingt nicht auf Anhieb, es erfordert viel Übung und Können.

Deshalb habe ich mir einen Rollifit gekauft.


Viele Grüße!

Matthias

Zitat von Prof. Bienlein im Beitrag #2

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In Bezug auf die Zapfen kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass das mit den Rollierfeilen zusammenhängt.
Ich habe Dir mal zwei Bilder beigefügt. Mit der groben Seite kann ich richtig Material abnehmen und mit der feinen
Seite wird dann poliert. Zum finalen Polieren habe ich noch eine etwas feinere Rollierfeile. Und immer etwas Öl auf die
Feile geben.

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Zitat von nobrett im Beitrag #3

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So ein Rollierstuhl ist auch nicht primär dafür gemacht, den Zapfen dünner zu machen, sondern ihn glatt zu polieren auf dem Weg der Druckpolitur. Einen Motor braucht man wirklich nicht, der Fidelbogen eignet sich prima und dass das Ding nur einen Mitnehmer hat ist völlig normal und funktioniert seit Generationen von Uhrmachern prächtig. Ich kann Deinen Elan ja gut nachvollziehen, aber in dem Fall...



Lern doch erst mal mit dem Werkzeug zu arbeiten, statt es gleich verändern und verbessen zu wollen. Vielleicht muss es dann ja gar nicht mehr vebessert werden. [gins]

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Zitat von Alberich im Beitrag #5

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im speziellen die U-Wellen von Molnija TU sind glashart. Da wirst Du mit der Eisenfeile scheitern.Ich habe beim 3602 HM-Drehstähle gebraucht, um den Unruhteller abzudrehen.Die Arbeit mit dem Rollierstuhl gelingt nicht auf Anhieb, es erfordert viel Übung und Können.Deshalb habe ich mir einen Rollifit gekauft.

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Zitat von Prof. Bienlein im Beitrag #2

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Moin Thilo,

schönes Teil hast Du da ergattert, gefällt mir gut mit den abgerundeten Kanten.

In Bezug auf die Zapfen kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass das mit den Rollierfeilen zusammenhängt.
Ich habe Dir mal zwei Bilder beigefügt. Mit der groben Seite kann ich richtig Material abnehmen und mit der feinen
Seite wird dann poliert. Zum finalen Polieren habe ich noch eine etwas feinere Rollierfeile. Und immer etwas Öl auf die
Feile geben.

Gruß, Holger

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Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #7

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Zitat von Prof. Bienlein im Beitrag #2

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Moin Thilo,

schönes Teil hast Du da ergattert, gefällt mir gut mit den abgerundeten Kanten.

In Bezug auf die Zapfen kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass das mit den Rollierfeilen zusammenhängt.
Ich habe Dir mal zwei Bilder beigefügt. Mit der groben Seite kann ich richtig Material abnehmen und mit der feinen
Seite wird dann poliert. Zum finalen Polieren habe ich noch eine etwas feinere Rollierfeile. Und immer etwas Öl auf die
Feile geben.

Gruß, Holger

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Diese groben Feilen griffen gut, wo ich freistehend in der Drehbank mal probiert habe, einem dickeren Zapfen die Riefen zu nehmen (mach ich so natürlich nicht mehr, man kann gleich den Stichel nehmen)...

Auf dem U-Zapfen aber keine Chance, hätte es gleich merken müssen ...ist zu hart...aufhören sagt der Verstand.
...aber falscher Ehrgeiz, wie es so ist: Probieren bis der Zapfen bricht!!!... War ein FEHLER!

Gruß Thilo

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Zitat von Prof. Bienlein im Beitrag #8

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Letztendlich muss das aber jeder für sich herausfinden, wie es am besten geht. Einfach weiter probieren, das klappt schon

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Der neue Mitnehmer ist erstmal fertig: P1120518 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)P1120520 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Gruß Thilo

Sieht besser aus, als der alte, gut gemacht

schön, freut mich. Ersten Zapfen damit vorhin rolliert (0,2mm) ging Top...

Gruß Thilo