Hallo Jungs, ich bin neu im Forum, Eure interessante Beiträge lese ich jedoch bereits seit ein paar Tagen. Tja, "Wie die Jungfrau zum Kind": "Die Jungfrau" - ich, ein umtriebiger Opa in fortgeschrittenem Rentenalter. "Das Kind" - Eine Turmuhr eines unbekannten Herstellers. Gut, so ganz jungfräulich ist der Alte nicht, drei bei eBay erstandenen schrott-Contoise-Uhren habe ich in diesem Winter doch zum Laufen gebracht (zwei sogar mit Spindelhemmung, eine davon ziemlich alt). Und zwei Mutteruhren (RFT mit Sekunden-Kompensationspendel und NT) habe ich auch noch (beide auseinander genommen und wieder zusammen gebaut). Aber jetzt zum Kind: das Werkt scheint mir aus dem Ende des 20. Jahrhunderts zu sein. Es wurde jedoch mit einer konst. Kraft-Vorrichtung (Remontoir 30 Sek.) inkl. Pendel von Hörz modernisiert. Wann diese Modernisierung stattgefunden hat, weiß ich nicht, möglicherweise nach dem Kriege. Die Uhr muss ich ihrer letzten Betriebszeit sehr gelitten haben (der Bediener hatte es vielleicht satt, sie täglich aufziehen zu müssen...). Die Hauptlager und die entsprechenden Zapfen tragen tiefe Spuren einer mangelhaften Schmierung, die Zähne der großen Räder (Messing), die Hohltrieb-Stöcke und sogar die Anker-Paletten (!) zeigen die durch "Schmiergelpaste" verursachten Verschleißspuren. Das Ganze ist jedoch hochspannend (eine intakte Uhr hätte ich nie gekauft...). In der Zwischenzeit habe ich die Uhr gereinigt und zusammengesetzt. Sie ist Komplett und läuft einwandfrei (Gehwerk und beide Schlagwerke, Viertelstunde + Stundenschlag). Ich poste zuerst mal Bilder der Teile vor Restaurierung. Vielleicht erkennt einer von Euch die Teile sofort... Beim nächsten Beitrag werde ich Bilder der funktionierenden Uhr einstellen. Ich freue mich bereits auf Eure Vorschläge bezüglich des möglichen Ursprungs, Alter usw. Schöne Grüße - Albert |addpics|f3k-1-0251.jpg,f3k-2-d148.jpg,f3k-3-0885.jpg,f3k-4-0ac1.jpg,f3k-5-3d1e.jpg|/addpics|
Der Aufbau des Werkes, die Windfangflügel und die geteilten Lager sprechen für mich eindeutig auf "Josef Mannhardt" als Fabrikant der Uhr. Baujahr ca. 1900-1920.
Hallo Albert, willkommen im Forum. An der Turmuhr ist ja einiges zu tun. Ich bin gespannt, wie die Teile nach der Renovierung aussehen. Viel Erfolg dabei!
Hallo Enno, hallo Phalos, schönen Dank für den Hinweis und fürs willkommen heißen.
Die Restaurierung des Uhrwerkes hat mir großen Spaß bereitet. Der Aufwand jedoch war nicht unbeträchtlich. Für eine zweite Phase der Restaurierung bleibt eine Menge zu tun. Obwohl die konstante-Kraft-Vorrichtung sich in einen guten Zustand befindet, brauchen die meisten Zapfen eine sorgfältige Bearbeitung, und die Lager sind hoffnungslos ausgeschlagen (bis ca. 0,5 mm). Trotzallerdem läuft das Werk, jedoch ziemlich laut.
Das angefertigte Gestell erlaubt eine Fallhöhe von ca. 2 Meter, was einer Laufzeit von 3 Stunden entspricht (nicht jedoch für das Stundenschlagwerk, hier ist eine Fallhöhe von 8 Meter für 12 Stunden).
Hier sind einige Bilder, wie versprochen. Bei YouTube habe ich eine Video eingestellt: https://youtu.be/_lN0zJWrJUE
Schöne Grüße - Albert |addpics|f3k-6-d24b.jpg,f3k-7-f6ab.jpg,f3k-8-44c9.jpg,f3k-9-4124.jpg,f3k-a-1f90.jpg,f3k-b-7088.jpg,f3k-c-32af.jpg,f3k-d-d0ba.jpg,f3k-e-69eb.jpg,f3k-f-6835.jpg,f3k-g-beeb.jpg,f3k-h-3005.jpg,f3k-i-9d81.jpg,f3k-j-6913.jpg,f3k-k-057a.jpg|/addpics|
Hallo Enno, hallo Phalos, schönen Dank für den Hinweis und fürs willkommen heißen.
Die Restaurierung des Uhrwerkes hat mir großen Spaß bereitet. Der Aufwand jedoch war nicht unbeträchtlich. Für eine zweite Phase der Restaurierung bleibt eine Menge zu tun. Obwohl die konstante-Kraft-Vorrichtung sich in einen guten Zustand befindet, brauchen die meisten Zapfen eine sorgfältige Bearbeitung, und die Lager sind hoffnungslos ausgeschlagen (bis ca. 0,5 mm). Trotzallerdem läuft das Werk, jedoch ziemlich laut.
Das angefertigte Gestell erlaubt eine Fallhöhe von ca. 2 Meter, was einer Laufzeit von 3 Stunden entspricht (nicht jedoch für das Stundenschlagwerk, hier ist eine Fallhöhe von 8 Meter für 12 Stunden).
Hier sind einige Bilder, wie versprochen. Bei YouTube habe ich ein Video eingestellt: https://youtu.be/_lN0zJWrJUE
Schöne Grüße - Albert |addpics|f3k-6-d24b.jpg,f3k-7-f6ab.jpg,f3k-8-44c9.jpg,f3k-9-4124.jpg,f3k-a-1f90.jpg,f3k-b-7088.jpg,f3k-c-32af.jpg,f3k-d-d0ba.jpg,f3k-e-69eb.jpg,f3k-f-6835.jpg,f3k-g-beeb.jpg,f3k-h-3005.jpg,f3k-i-9d81.jpg,f3k-j-6913.jpg,f3k-k-057a.jpg|/addpics|
obwohl sicherlich nichts fuer die "Gute Stube" ...
Was die eingelaufenen Lagerzapfen betriff, echemisch aufnikkeln ist zwar die einfachste Loesung, aber bei den Volumina sicher zu teuer.
In meiner DDR-Zeit gab es da aber ein Verfahren da wurden recht harte glanzede Eisenschichten durch elektrolyse aufgetragen. Das Elektrolyt war billig und simpel,350 (g/l) Eisen (II)-chlorid, 225 Kalziumchlorid, 20 Chrom(III)-chlorid, eine geringe Menge Hydrochinon u. 5g/l HCl. Und mit bis ~5A konnte man da millmeterdicke Schichten auftragen, die wurden dann durch drehen und rundschleifen wieder in Form gebracht. Das aufgetragene Material ist sogar relativ hart ~970VH das machte man in Ostdeutschland damals in jeder MTS(Maschinen-Traktoren-Station)bei der jaehrlichen Instandsetzung der Landmaschinen, aber irgendwie ist das wohl wieder verloren gegangen.
Mannhardt wohl auf keinen Fall. Süddeutsch aber schon. Hemmung und Zwischenaufzug sind von der Firma Hörtz vermulich war vorher ein Stiftengang verbaut.
Gruß Matthias
Lieber ein Werkzeug haben was man nicht braucht, als ein Werkzeug zu brauchen, was man nicht hat!
Prima, so macht die Uhr echt was her. Man sieht, dass der Rost stellenweise stark gefressen hat und dass darum viel Arbeitsaufwand nötig war.
Bei der geringen Fallhöhe wäre dann ein automatischer Aufzug wohl die letzte Alternative.
Interessant finde ich die Vorrichtung, die bei einem Bruch der Pendelfeder den Absturz des Pendels verhindert. Darüber haben wir ja vor einiger Zeit im Forum diskutiert.
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23.04.2017 15:14
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