Seit Wochen probiere ich schon alles mögliche aus um dieser Kaminuhr wieder ihren Glanz zu verleihen, alles ohne Erfolg. Ich war schon bei Möbelschreiner die mir ihre besten Mittelchen anvertraut haben es nützte alles nichts. Ein Bekannter und ebenfdalls exzellenter Möbelschreiner meinte zum Schluß , "das mußt du neu lackieren ". Aber gerade das will ich vermeiden. Letzte Woche machte ich einen Antrittsbesuch bei freunden von mir deren Tochter ein neues Menschenjunges hat . Der kleine Brüllzwerg hatte sich eingesaut und sie war gerade mit den Renovierungsarbeiten beschäftigt, zum Schluß hat sie ihn noch mit Babyöl einbalsamiert so daß der kleine Allerwerteste glänzte wie ein Spiegel......da mußte ich ein paar Tropfen davon haben! Dann erklärte sie mir so nebenbei die Uhr mußt du erst mit Babyöl reinigen und dann mit Babypuder aufpolieren. Babyöl und Babypuder....ich war bei Fachleuten . Egal sie gab mir welches mit und jetz hab ich es getestet.

Schaut euch dieses Ergebnis an, der Seitenflügel ist einmal behandelt und das runde Uhrwerkshaus ist nur mit den Chemiemitteln behandelt.

Mein lieber Ticker,

also das die Schreiner Dir nix gesagt haben außer "naulacken" ist unter aller Kanone. Sorry, aber das lernt ein Schreiner im ersten Lehrjahr.
Alte Möbelstücke die noch Lack haben jedoch etwas unansehlich geworden sind, sollst Du reinigen mit 10 Theilen gereinigtem Wasser sowie 1 Theil natürlichen Weinessigs. Sofern Du alles gründlich gereinigt, soll ein weicher, grober Leinen zum Trocknen dienen. Darauf nimmst Du einen Bausch reiner, gewaschener Schafswolle und tust dort einigen Tropfen gepressten Oels von Sonnenblumenkernen und reibst sanft in Kreisen dies auf den Lacke.
Nach einer NAcht nimmst Du ein neues Bausch reiner, gewaschener Schafswolle und polierst in entgegen gerichteten Kreisen den Lack.
Siehst Du noch Rissstellen so seihst Du ermahnt einen Theil vergälltem Alkohol zu nehmen und hinzu 1 Theil Schelllacks und dies pastös aufzutragen auf die Risse.

Hoffe, ein wenig geholfen zu haben. (Auch wenn mich mein Onkel jetzt am liebsten lynchen würde oder den Holzwürmern zum Frass vorwerfen)

LG Nico

Meine Eltern haben vor ettlichen Jahren mal eine alte Kommode mit einer Art Klavierlack neu machen lassen,
ich denke, es gibt auch im Schreinerhandwerk Handgriffe, die verloren gehen. Wie so ein Gehäuse aufgearbeitet wird, weiß ich auch nicht.
Als Uhrmacher wäre das aber doch teilweise hoch interessant.

Hallo TickTackMann,

vermutlich ist deine Tischuhr ja eine Hermle o.ä. aus den 60ern ? und das Gehäuse dann wahrscheinlich schon mit Polyesterlack lackiert. Da helfen dann auch diverse Öle oder Chemikalien nicht viel bzw. nur kurzweilig. Wenn die Lackschicht noch frei von Rissen ist, kannst du versuchen sie mit Auto-Politur und entsprechendem Zubehör wieder auf Hochglanz zu bringen.

Also zunächst mal Nico Hut ab das Rezept hab ich mir schon notiert, denn ich habe noch mehr solcher Uhren! Danke Dir!

Nö marko es ist ausnahmsweise keine Hermle sondern eine Anker mit einem Sevia Werk aus Sindelfingen (4/4 Westminster). DAs mit der Autopolitur hatte ich auch ohne Erfolg probiert
Aber nochmal zum Uhrenhersteller, i ch sammle ja Kaminuhren und es ist manchmal doch recht Interessant welcher name auf dem Zifferblatt steht und wer das Uhrwerk gebaut hat, vielleicht Stoff für ein neues Thema. Aber trotzdem Danke.

Eine meiner Westminster-Räppelchen sieht so aus:




Da kann man wohl nur abbeitzen.

Also so schlimm hab ich keine. Die meisten die ich habe sind wohl zu alt dafür und lediglich Urgos, Anker und Maier sind Hochglanz. Hermle und die alten Lauffer sind sowieso ganz anders lackiert.

Zitat von TickTackMann

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Also so schlimm hab ich keine. Die meisten die ich habe sind wohl zu alt dafür und lediglich Urgos, Anker und Maier sind Hochglanz. Hermle und die alten Lauffer sind sowieso ganz anders lackiert.

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Ja, das ist echt extrem. Ich vermute es ist die Kombination von Nitrolack, Zentralheizung und luftdichter, moderner Fenster.

Da lob ich mir den alten Schellack. Der lässt sich nach einer gründlichen Säuberung mit Alkohol in einem Wattebausch wieder sehr gut hinbekommen. Silvia vollbringt da wahre Wunder.

lg Christian

Edit: Ich vermute mal Nicos Anleitung ist auch eher für Schellack gedacht?

Hiermit beantrage ich Nico den Doktor der Uhrologie zu verleihen und bei seinem Onkel ein Gnadengesuch einzureichen damit er nicht an die Würmer verfüttert wird.

Nico, Dein Ratschlag .... mir fehlen die Worte. Schaut Euch das an.

zunächst die Anker Uhr von gestern



dann habe ich gestern Abend noch die maier Uhr exakt nach Nicos Rezeptur bearbeitet so sah sie vorher aus



und so sieht sie jetzt aus



ich glaube das braucht keinen Kommentar mehr, außer, daß wer jetzt glaubt die Uhren seien ölig der täuscht sich gewaltig es gibt keinerlei Schlieren oder Spuren wenn man mit der Hand drüber fährt.

Super geworden, kann sich jetzt echt sehen lassen.

lg Christian

Dann merke ich mir mal Nicos Tipp vor

Jetzt eine andere Methode!
Am Samstag bekam ich meinen Streichschellack geliefert, das muß ich natürlich sofort ausprobieren. ich fand im internet zum Thema Schellackpolitur ein Rezept das mir allerdsings zu kompliziert war ich habs abgeändert:

1. reinigen nach nicos Methode - unschlagbar
2. 1:1 Schellack und Spirizus mit einem sehr weichen pinsel hauchdünn auftragen und trocknen lassen
3. den relativ frischen Schellack mit einem Leinenlappen auf dem Sonnenblumenöl und ein paar Tropfen Spiritus sind mit kräftigem Druck polieren und ruhen lassen
4. zum Schluß jetzt bitte nicht lachen mit ganz gewöhnlichem Fuß- oder Körperpuder und einem sehr weichen Tuch auf Hochglanz polieren - fertig

zur Ansicht, die beiden hinteren Uhren kennt ihr schon jetzt war die Hermle dran die noch nie so richtig geglänzt hat.

Super, glänzt wie ein Speckschwartl wie man bei uns sagt.
lg Christian