@Phalos
Es geht ja nicht ums Besserwissen, sondern ums Wissen, oder wissen, wo es steht
Wenn man es nicht weiß, ist das auch kein Problem, aber behaupten, dass andere Quatsch erzählen, ist wirklich Quatsch.

Sicher hast du mit Holzplatinenwerk recht, ist aber genauso allgemein, wie ein PKW als Alu-Motorblock-Auto zu bezeichnen, auch wenn der Motorblock aus Alu-Guss gefertigt wurde.

Schottenwerk ist nunmal genauso ein bekannter Begriff wie z.B. Amerikanerwerk.

LG Thomas

Vielleicht sollten wir uns mal wieder auf des sachliche konzentrieren.
@G.B., kann es sein, daß das Hebnägelrad direkt vom Gehwerk angetrieben wird? Dann könnte es sein, daß die Uhr "en passant" schlägt. Das bedeutet, daß der Gong "im Vorbeigehen" ausgelöst wird. Dann ertönt alle Stunde/ halbe Stunde oder Viertelstunde ein Gongschlag, indem ein Zahnrad des Gehwerks Hebnägel oder Nocken hat, die einfach nur den Hammer anheben und fallen lassen.

Das Räderwerk ist doch recht überschaubar, kein einziges Rad des Gewerks hat Berührung mit der Hammerwelle. Von der Kraft her könnte die Auslösung nur vom Kettenrad oder vom Zeigerwerk selbst erfolgen.
Es ist, wie es ist: eine Wanduhr mit Weckwerk. Mehr nicht.

LG Thomas

Es ist so, daß der Wecker aller 12 Stunden durch ein ausgespartes Holzrad direkt hinter dem "Ziffernbrett" ausgelöst wird. Von dort geht ein Hebel auf die Oberseite des Uhrgehäuses und gibt den Hammer frei. Der Weck-Mechanismus ist ansonsten ohne jegliche Verbindung zum restlichen Uhrwerk.

Ich habe mir nochmal die sehr ungewöhnliche Einstellung der Weckzeit angeschaut. Man stellt den kleinen Zeiger auf die gewünschte Weckzeit, z.B. 6 Uhr wie hier im Bild:

Anschließend stellt man die Uhr über den Minutenzeiger wieder so, daß die korrekte aktuelle Zeit angezeigt wird.

Hier sieht man den Hebel und hinter dem Zifferbrett das Holzrad, in dessen Ausschnitt der Hebel fällt:

Nun habe ich die Uhr soweit fertig, bin noch am Regulieren. An das wirklich sehr laute Ticken muß man sich gewöhnen. Macht man die "Fensterläden" zu, rappelt's sogar noch lauter in der Kiste.

Das Diagramm der Zeitwaage sieht abenteuerlich aus, man sieht gut den mangelhaften Eingriff an dem sich periodisch änderndem Gang (etwa aller 64 Sekunden, Minutenrad hat 56 Zähne). Kein Wunder bei dem Verschleiß...
Übrigens lassen sich die Triebe ganz einfach herausnehmen, da die vordere "Platine" oben lediglich mit einem Nagel arretiert ist.
Hier noch ein Bild mit den bereits gereinigten Rädern:


Man könnte sich mit vertretbarem Aufwand Rundmaterial zurechtdrehen und aufbohren/-reiben, um zumindest die verschlissenen Buchsen zu ersetzen, aber den Aufwand bezahlt mir keiner. Die Frage ist, ob das überhaupt einen meßbaren Erfolg hätte.

Diese Messing-Lagerbuchsen gibt's u.a. bei Selva.

Danke für den Tip. :) Hätte nicht gedacht, daß man da noch so einfach an Ersatz rankommt.

Ja, ist ein Sortiment für alle Räder, aber so einfach kann man die auch nicht tauschen und recht günstig sind die auch nicht mehr.
Reichen aber theoretisch für mind. 3 Uhren.

Habe gerade mal geschaut, das Sortiment scheint es doch nicht mehr zu geben bei Selva....

Meinst Du das hier?
http://www.selva.de/product_info.php?cPa...uchsen%20081708

Huch, da sind sie ja....

Genau, die meinte ich!

Habe jetzt auf Wunsch auch noch die Weckerfunktion wieder aktiviert. Die Gesperr-Feder war abgebrochen, habe sie ersetzt. Anschließend mußte ich noch den Mechanismus richtig einstellen, damit der Hammer symmetrisch und kurz vor Erreichen der Glocke losgelassen wird.
Hier ein erster Test mit Plastestrick (nach optisch passenden Gewichten schaue ich mich noch um):