Hallo an alle, ich bin seit ca. 2 Monaten im Besitz einer Standuhr mit GB Uhrwerk. Nachdem ich die fehlende Pedelfeder ersetzt und das Pendel eingestellt habe läuft die Uhr zuverlässig. ein kleines Problem hab ich trotzdem: nach dem ich aus dem Urlub wieder gekommen und die Uhr aufgezogen habe, stellte ich fest, daß beim Einstellen der Uhrzeit der Minutenzeiger immer zwischen 3 und 4 für ca 5 min durchrutscht. woran kann das liegen? ich hoffe, daß ich das Problem gut genug beschrieben habe und freue mich auf Tipps und Hilfe von euch. Grüße aus dem Kraichgau Thilo|addpics|9rn-1-4c62.jpg,9rn-2-5f91.jpg|/addpics|
Hallo Thilo, solche Fotos von außen helfen bei der Fehlersuche leider nicht weiter. Trotzdem habe ich einen Verdacht, woran es liegen könnte: Mir fallen erstmal 2 Möglichkeiten ein: 1. Der Kraftfluß verläuft nur über das Wechselrad und nicht über das Minutenrad, so daß der Minutenzeiger ein gewisses Spiel aufweist. Da kannst Du eigentlich gar nix machen. Sowas ist aber nur bei preiswerten Uhren der Fall, aber die DUFA hat meines Wissens sowas bei Standuhren auch drauf gehabt. Bei Gustav Becker kann ich mir das aber nicht vorstellen! 2. Wahrscheinlicher ist, daß das 4-Kantloch des Miniutenzeigers "ausgeleiert" ist. Probiere doch einfach mal, ob der Zeiger auf dem 4-Kant der Minutenwelle "schlackert". Ist das 4-Kant-Loch des Minutenzeigers direkt im Zeiger, oder ist da noch eine Messing-4-Kant-Buchse eingeschlagen? Vielleicht kannst Du durch vorsichtige Hammerschläge mit einem leichtem (!) Hammer das 4-Kant-Loch etwas enger treiben?
Wie es aussieht, ist da ein Gewichtszugswerk in ein Standuhrgehäuse eingebaut, das nur nebenbei.
Die Zeigerwerksreibung wird bei GB i.d.R. durch das Viertelrohr, welches durch leichte Klemmung auf dem langen Zapfen des Minutenrades steckt, hergestellt. Zusätzlich reibt die Zeigerscheibe auf dem Minutenzeiger. Diese und damit der Minutenzeiger, wird mit einem konischen Stift gesichert.
Es kann gut sein, dass dieser Stift plus Scheibe sich gelöst hat und verloren gegangen ist (im besten Fall liegen die Teile noch im Uhrkasten).
Falls die Reibung durch das Viertelrohr (daran steckt der Minutenzeiger ) ungenügend ist, tritt dann dein Fall ein.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #3Wie es aussieht, ist da ein Gewichtszugswerk in ein Standuhrgehäuse eingebaut, das nur nebenbei.
Die Zeigerwerksreibung wird bei GB i.d.R. durch das Viertelrohr, welches durch leichte Klemmung auf dem langen Zapfen des Minutenrades steckt, hergestellt. Zusätzlich reibt die Zeigerscheibe auf dem Minutenzeiger. Diese und damit der Minutenzeiger, wird mit einem konischen Stift gesichert.
Es kann gut sein, dass dieser Stift plus Scheibe sich gelöst hat und verloren gegangen ist (im besten Fall liegen die Teile noch im Uhrkasten).
Falls die Reibung durch das Viertelrohr (daran steckt der Minutenzeiger ) ungenügend ist, tritt dann dein Fall ein.
LG Thomas
Jetzt bin ich doch gleich zu meiner GB-Wanduhr gerannt, und was stelle ich fest? Der Minutenzeiger hat ein Spiel um etwa 10 Sekunden. Da er sich aber nach vorn und hinten kippen läßt, denke ich, daß er zu locker sitzt.
Zitat von masterpiece im Beitrag #5Ja, ein Zeichen, dass die Zeigerscheibe nicht fest andrückt....
Möglich. Aber es kann auch der 4Kant ausgeleiert sein. Das prüf ich heute aber nicht mehr. Nach dem Abendbrotbier hab ich mir jediglichen Eingriff an Uhren verboten. Nicht ohne Grund!
Wenn es stimmt das der Minutenzeiger immer zwischen 3 und 4 für 5min. stillsteht und dann von sich aus weiter läuft ist das mit euren Theorien zur Zeigerreibung und ausgeleierten Zeigerbefestigungen aber nicht zu erklären. Ich könnte mir da eher einen verbogenen Zahn am Viertelrohr vorstellen ist aber auch eher unwahrscheinlich. Ich fürchte da lässt sich gar nix verlässliches sagen ohne die Uhr am Tisch zu haben.
Die Uhrmacher gehen in der Regel immer vom einfachsten anzunehmenden Fehler aus. Das wäre in diesem Fall unzureichende Zeigerstrenge. Besteht nach der Behebung der Fehler noch immer, dann heißt es weiter schauen.
Zahnausfall im Urlaub? Zumal die Zähne absolut nichts damit zu tun haben. Dann würde der Stundenzeiger nicht mehr richtig mitlaufen. Das Viertelrohr,suspektive Minutenzeiger, wird vom Minutenrad mitgenommen (bei richtiger Reibung/Strenge). Die am Viertelrohr befindliche Verzahnung treibt das Zeigerwerk an....
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #9Zahnausfall im Urlaub? Zumal die Zähne absolut nichts damit zu tun haben. Dann würde der Stundenzeiger nicht mehr richtig mitlaufen. Das Viertelrohr,suspektive Minutenzeiger, wird vom Minutenrad mitgenommen (bei richtiger Reibung/Strenge). Die am Viertelrohr befindliche Verzahnung treibt das Zeigerwerk an....
LG Thomas
Hallo Thomas, wie erklärst Du dir dann das der Minutenzeiger immer an der selben Stelle für fünf Minuten Pause macht? Entweder zwickt da was am Minutenrad oder am Viertelrohr. Am Minutenrad wäre das Werk dann aber blockiert und die Uhr würde stehen bleiben, bleibt also nur mehr das Viertelrohr oder?
Danke erst mal für eure schnellen und präzisen Tipps.
ich hab mal genauere Fotos gemacht, der Tipp mit dem Vierkantloch kommt mir am wahrscheinlichsten vor, da die Scheibe und der Splint vorhanden sind.... es scheint mir auch ein wenig ausgeleiert zu sein...ich versuche es mit "leichten Schlägen mit einem leichten Hammer " etwas enger zu treiben.... ich geb euch dann eine aktuelle Lagebeschreibung....
hab den Vierkant etwas enger treiben können... ob es jetzt daran lag oder daran daß der Zeiger nicht genug "Strenge" hatte weiß ich nicht.... vielleicht war de Stift ja auch nicht richtig fest, kam mir beim Ausbau jedenfalls so vor... egal jedenfalls rutscht der Minutenzeiger jetzt nicht mehr diese " 5min" zwischen 3 und 5 durch... wenn es so bleibt isses OK... ich halte euch auf Stand
09.08.2016 00:03 (zuletzt bearbeitet: 09.08.2016 00:04)
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