Hallo
Die Sessions Uhr stammt von 1927. Der original Kaufbereitschaft existiert noch.
Ich habe hier folgendes Problem :
der recht Fuss ist beschädigt. Ich halte das für eine Zinngussarbeit . Zur Zeit spiele ich mit den Gedanken einen Zinngiessmeisterbetrieb damit zu beauftragen.
Das Uhrwerk läuft gut, müsste aber nochmal vom Uhrmachermeister durchgesehen werden.
Meinesachtens müsste sich das lohnen sie Uhr zu Restaurieren. Mich würde interessieren wie ihr es beurteilt, wenn ein neuer Zinngussfuss montiert wird. Also neues Material verwendet wird. Die Zinngussform kann ja von dem intakten Fuss hergestellt werden. Woher kann ich Informationen über die alten Vergolderfarben erhalten, um möglichst einen authentischen Farbauftrag zu erhalten.

Mein Herz hängt bissel an der Uhr. Und ich bilde mir ein das die Sesessionsuhr schon was spezielles ist und ich stolz drauf sein darf.

Wie beurteilt Ihr die Wertigkeit als Antiquität.

Gruß aus dem Norden

Hallo,
ich denke mal, dass die Füße ein Zinkguss-Produkt sind. Zinn ist weich und zäh. Das verformt sich viel zu leicht. Zinkguss ist spröde und bricht bei Überbeanspruchung, wie harte Schläge oder beim Versuch, dran rumzubiegen.
Die Idee, den ganzen Fuß als Muster zu nehmen, ist gut.
Es gibt Goldpulver in verschiedenen Nuancen, welches auf den vorbereiteten Untergrund (Haftöl oder Anreibeöl) mit einem weichen Pinsel trocken aufgetragen wird. Dadurch werden die Strukturen erhalten und nicht wie beim Lack überdeckt.

Allgemein sind Amerikanische Großuhrwerke, besonders aus der Zeit, nicht unbedingt Highlight's der Uhrmacherkunst. Manchmal bekomnt man einen Schreck, wenn man den Blick ins Innere des prunkvollen Gehäuses wagt.
Ich kann mich zwar irren, aber das Werk müsste man schon sehen, um eine bessere Aussage zu treffen.

LG Thomas

Hallo,

ich gebe Thomas vollkommen recht, wenn einmal hinter die Kulisse geschaut wird, man erwartet schon mal mehr bei mach sehr opulent gestalteten Gehäusen. ABER! Fast alle großen US Uhrenhersteller (Jerome, Seth Thomas, Waterbury, Gilbert, etc) saßen ja an der Ostküste und wenn ich mir vorstelle, die Uhren wurden auf Planwagen "geschmissen" einmal durch das ganze Land bis zur Westküste gerumpelt, dort hingestellt aufgezogen und sie liefen!! Da sag ich mal: Alle Achtung. Die Uhren mögen von sehr einfacher Bauart sein, aber stabil waren sie. Ich habe einige "Amerikanerinnen" zu Hause und die tickern noch immer laut vernehmlich vor sich hin.

Nur sind die Plainen oft sehr dünn, sowie die Zahnräder, zur Reparatur machen die nicht wirklich Spaß. Vorallem dann nciht, wenn etwas abgebrochen ist.

Frag mal beim Dachdecker nach,müßte mit Dachrinnen Zinn zu Löten sein.
MfG

Alternativ mit 2K-Kleber kleben und ggf. mit einem Stück Messingbelch von hinten hinterlegen.

Durch kontakte mit einem Zinngiessmeisterbetrieb weiss ich jetzt, das die Füsse im Sandgiessverfahren hergestellt werden können.
Ich habe einen Meister seines Faches durch eine Empfehlung im Handwerkhof Nürnberg gefunden.
Der Tipp mit dem Goldpulver ist klasse. Danke für den Hinweis.
Ich habe noch ein paar Bilder vom Uhrwerk gemacht.

Da die Uhr von 1927 stammt glaube ich nicht, das die im Planwagen geschaukelt wurde.
Allerdings hat irgend ein Rindvieh von der DHL das Paket rum geworfen. Tschuldigt für den Ausdruck. Die Uhr läuft gut, wenn Sie ordentlich in der Waage steht. Der Klang ist einfach nur herzerwärmend schön.

Inzwischen habe ich die Uhr sehr in mein Herz geschlossen.

Einen hervorragenden Uhrmachermeister vor dem Herrn habe ich in Kiel kennen lernen dürfen, der sich nur mit mechanischen Uhren befasst. In seinem Laden steht alles an Uhren was man sich nur vorstellen kann.
Zufällig habe ich bei Ihm auch eine andre USA Uhr gesehen. Er hat auch einiges aus der Jugendstil Zeit aus deutschem Fabrikat.

Ich würde gerne mehr über das Goldpulver Verfahren wissen.
Wer hätte da genaue Angaben und Bezugsquellen über die Materialien?

Vielen Dank schon mal für die regen Antworten und Tipps.

Gruß aus dem Norden

P.s.
Die Legierungen sollen damals aus Blei unter Beimischung von Zinn hergestellt worden sein.
Daher ist das Material eher spröde.

Ich habe so was ähnliches mal von einem Dachdecker löten lassen,das Material ist ziemlich schwierig und mit Kleber hats nicht richtig gehalten.
Den Tip hab ich von einem alten Goldschmied bekommen der mir anschließend auch die Vergolung gemacht.
Literatur und Blattgold usw.gibt es auch bei Selva-Technik.
MfG

Hallo, sorry, aber das Rindvieh war wohl eher der Versender bzw. der Paketpacker. Im Allgemeinen dürfte es bekannt sein, dass die Pakete in den Verteilerzentren über Transportbänder laufen und gelegentlich auch auch aus geringer Höhe fallen. Ich z.b. gehe immer Nr. Sicher und sichere alles im Paket mit Styropor-Flocken ab. Man darf natürlich so eine Uhr nicht ins Paket stellen und dann nur noch etwas Knüllpapier reinlegen. Die Uhr muss unterfüttert werden, sodass die Füße entlastet sind beim Transport.
So gesehen, muss ich mal die ganzen Paketdienstleister in Schutz nehmen!

Mit dem Uhrwerk lag ich ja ganz richtig. Ein recht einfaches Werk, aber noch soweit gut in Schuss!
Das Goldpulver gibt es im Fachhandel, Maler- und Künstlerbedarf.
Manchmal wird sowas auch auf Antikmärkten angeboten.
Im Internet sicher auch, aber Vor Ort ist immer besser, da man gleich mit dem Muster den Farbton raussuchen kann.

LG Thomas

Danke für die Info

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Informationen man über ein Forum erhalten kann.

Ich muß zugeben, dass ich darüber auch nachgedacht habe, ob das Paket vernünftig gepackt wurde. Leider bin ich da auch noch unerfahren. Ich habe aber kürzlich ein vorbildliches Beispiel per Paket erhalten, wie es gemacht sein sollte.
Dieses Paket war zunächst fest verpackt, dann aber in ein weiteres Paket mit lockerer Füllung rundherum, sozusagen als Erschütterungsdämpfer eingebaut worden. Darin war eine Antike Glaskaraffe transportiert worden.
Man kann es also besser hinkriegen.

Würdest Du die Einfachheit des Uhrwerkes jetzt als minderwertig betrachten wollen?

Hier noch ein paar Bilder

Interessant! Das sieht man selten.

Die Werke sollten so günstig, wie möglich hergestellt werden und so wurde an vielen Stellen am Material gespart, entsprechend wurde das Werk konstruiert.
Sicher war nicht angedacht, dass die Uhren 90 Jahre später teilweise noch laufen. Glückliche Umstände haben da sicher mitgeholfen.
Zumindest hast du noch ein recht gut erhaltenes Uhrwerk. Es ist auch ein Stück Geschichte. Junghans z.B. hat sich diese Konstruktionen auch angenommen, als man merkte, dass teure, massive Werke keinen großen Absatz mehr fanden.

LG Thomas