Die Zapfen von Minutenzählrad und Sternrad werden allgemein nicht geölt.
Das dürfte daran liegen, daß Öl auch eine gewisse Klebewirkung erzeugt, aber diese Räder sollen sich unter dem winzigen Druck der schwachen Minuten-Rastfeder in ihre Endposition bewegen. Und das zackig und sofort, nicht zäh und schleichend.

Zitat von nobrett im Beitrag #15

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Ich mache mir gerade wieder Gedanken über den Ölplan.

Die Räder auf beweglichen Teilen des Chronomechanismus wie Sternradwippe 8100 und Kupplung 8080 werden an ihren Lagerstellen nicht geölt. Warum? Die drehen sich doch vergleichsweise schnell und müssen so leicht wie möglich laufen.

Die lange Achse des Chrono Zentrumsrads 8000 wird an ihren Lagerstellen geölt. Die des Minutenzählrads 8020 bleibt trocken. Ok, das dreht sich nicht so oft und wird nicht so beansprucht. Ich hätte es intuitiv aber mit einem Hauch Öl eingebaut weil ich mir denke das kann nicht schaden.

Kann mir jemand die Systematik dahinter erklären, damit ich verstehe was ich warum tun soll? Ich will ja lernen und verstehen, damit ich es bei einem Werk ohne Dokumentation auch richtig machen kann.



Gruß
Norbert

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Ah, ok, langsam dämmert es mir. Das erklärt auch warum die Lager des schleichenden Stundenzählrad 8600 geölt werden.

Das Argument mit dem modernen Öl wäre mir auch als erstes in den Sinn gekommen. Wenn es allerdings seit über 60 Jahren ohne Öl an diesen Stellen funktioniert, dann gibt es kein Argument warum man das jetzt anders machen sollte.

Wieder was dazugelernt.

Danke und Gruß
Norbert

Zitat von klettersteigzermatt im Beitrag #2

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Ein kleiner Tipp zu den Schrauben. Die Schraube des gesamten Chronographen-mechanismus habe ich direkt wieder eingeschraubt nachdem ich ein Einzelteil abmontiert habe. Somit wird eine Verwechslung ausgeschlossen...

Gruss Loris

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Zitat von Victor im Beitrag #19

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Zitat von klettersteigzermatt im Beitrag #2

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Ein kleiner Tipp zu den Schrauben. Die Schraube des gesamten Chronographen-mechanismus habe ich direkt wieder eingeschraubt nachdem ich ein Einzelteil abmontiert habe. Somit wird eine Verwechslung ausgeschlossen...

Gruss Loris

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Auf die Idee bin ich bisher auch noch nicht gekommen

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Aaaallllsssooo, über den Tip mit dem Reinschrauben von Loris habe ich auch nachgedacht. Nicht unclever, aber irgendwie fühle ich mich nicht wohl damit. Wenn die Teile in die Waschmaschine kommen müssen sie bei mir total zerlegt sein. Ich bilde mir ein so werden die Platinen gleichmässiger sauber. Vielleicht eine Macke von mir, weil man das ja eh nicht mehr sieht wenn die Schrauben wieder drin sind...

Die Idee die Schrauben nach Teilenummern zu sortieren gefällt mir sehr gut.

Ich habe das so gemacht, dass ich kleine übersichtliche Baugruppen mit Schrauben und Teilen in Sortierkästchen gepackt habe und immer die Teile mit ihren Schrauben zusammen fotografiert. Ohne Kamera als Gedächtnis und Ipad als Anzeige- und Nachschlagegerät würde ich mir ohnehin extrem schwer tun so ein komplexes Werk jemals wieder zusammenzukriegen.

Gruß
Norbert

Hallo.

Ich revidiere meine Meinung. Die von Loris vorgeschlagene Methode ist großartig!

Während ich auf Ersatzteile für das EP gewartet habe, habe ich eine Uhr mit einem Valjoux 7734 gemacht und eine mit einem 7733 angefangen. Dabei habe ich es mal ausprobiert. die Schrauben nach Demontage der damit befestigten Teile der Chronographenkadratur gleich wieder in ihre Löcher zu drehen, damit man sie nicht verwechseln kann und bin begeistert. Der eine Vorteil ist klar, man hat immer die richtige Schraube zur richtigen Stelle. Der andere hat mich aber überzeugt: Die Methode zwingt einen (mich) zum Zusammenbau in der richtigen Reihenfolgt. Wenn noch eine Schraube im Weg ist oder man dabei ist sie zuzubauen, dann hat man ein Teil vergessen das vorher montiert sein will.

Das war mal wieder ein Tipp aus der Praxis, der mir für meine Praxis was gebracht hat und auf den ich aus o.g. Gründen selbst nicht gekommen wäre. Danke dafür!

Gruß
Norbert

Hallo.

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für den Norbert. Das Projekt ist abgeschlossen, die Uhr ist wieder da wo sie hingehört - am Arm. Das El Primero Projet ist für mich ein persönlicher Meilenstein, denn als ich das erste mal in unserem Verein war hat mich jemand gefragt, was denn meine Ziele als Uhrmacher sind. Und ganz spontan war damals eine meiner Antworten "einmal ein El Primero revidieren". Da kann ich jetzt nen Haken dranmachen.

Die Arbeit hat großen Spaß gemacht und mich zum Teil echt ganz schön gefordert. Echte Schwierigkeiten, für die ich fremde Hilfe gebraucht hätte, gab es bis auf das Abheben des Zwischenrads nicht - mittlerweile habe ich mir einen Presto Nr.3 zugelegt und bin da künftig auch autonom.

Der Endspurt war aber nicht ganz ohne, denn die Funktion des Mechanismus mit der Wippe für die Umschaltung von Zeigerstellung auf Datumsschnellverstellung zu verstehen und dann vor allem die richtige Reihenfolge auszutüfteln in der sich die einzelnen Teile zu einem funktionsfähigen Ganzen zusammenfügen lassen, hat mich mal wieder Stunden gekostet. Und nachdem ich durch einen Link von Phil in einem anderen Thread die Ölanleitung von Incabloc gelesen habe, habe ich auch die Stoßsicherungen noch mal saubergemacht und neu geölt. Dass meiner Uhr von Anfang an eine Feder (2633) gefehlt hat, wegen der das Datum nicht springen konnte, ist mir erst gedämmert als ich die Ursache für das schleichende Datum gesucht habe. Da musste ich mir dann erst noch eine anpassen. Ich denke, bei Federn ist es legitim keine Originalteile vom Hersteller zu verwenden, sondern ins Sortiment zu greifen.

Fazit: Hat Spaß gemacht und ich habe ne Menge dazugelernt und meinen Schrauberhorizont erweitert. Dafür möchte ich mich auch hier noch mal bei allen die mir hier mit Hinweisen und Ratschlägen zur Seite gestanden haben bedanken!

Gruß
Norbert
* mit vollem Herz und stolz wie Bolle *

Gratuliere !!!!!




Ich hab' s noch vor mir...und freu mich drauf, wie Du. Hoffe nur, dass ich so viel Erfolg habe wie Du.

Lieber Gruss