Hallo zusammen, Diese Gravur sehe ich zum ersten Mal, mein erster Gedanke war "ETA Customer Support". Vielleicht wurden Übungswerke auf diese Weise gekennzeichnet, wie diese Brücke in eine im Handel verkaufte Uhr gekommen sein könnte kann ich dir nicht sagen. Gruß Werner
Zitat von masterpiece im Beitrag #3500 Werke gleichen Kalibers? ist das mit 19 Jahren und gerader abgeschlossener Lehre nicht ein wenig hochgegriffen?
Gruß. Thomas
Wir revidieren solche Werke in unserem Betrieb in grossen Serien... Beim 2824-2 habe ich schon lange aufgehört zu zählen... waren bestimmt schon weit über 1000...
Zitat von uhrologe im Beitrag #2Hallo zusammen, Diese Gravur sehe ich zum ersten Mal, mein erster Gedanke war "ETA Customer Support". Vielleicht wurden Übungswerke auf diese Weise gekennzeichnet, wie diese Brücke in eine im Handel verkaufte Uhr gekommen sein könnte kann ich dir nicht sagen. Gruß Werner
Interessanter Ansatzpunkt, werde dem mal nachgehen und noch etwas herumfragen
Ich zerbreche mir gerade meinen Kopf... Wie sieht denn bei Euch so eine Revision aus? Macht Ihr die in Arbeitsteilung? Also 1500 Uhren heißt bei 20 Arbeitstagen im Monat 3 Jahre lang (Lehre) konstant jeden Tag mind. eine Uhr reparieren. Durftest Du auch was anderes machen? Berufsschule und Urlaub hattest du bestimmt auch mal... Bitte klär mich auf!
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #6Ich zerbreche mir gerade meinen Kopf... Wie sieht denn bei Euch so eine Revision aus? Macht Ihr die in Arbeitsteilung? Also 1500 Uhren heißt bei 20 Arbeitstagen im Monat 3 Jahre lang (Lehre) konstant jeden Tag mind. eine Uhr reparieren. Durftest Du auch was anderes machen? Berufsschule und Urlaub hattest du bestimmt auch mal... Bitte klär mich auf!
Hallo masterpiece,
in der Regel, durchlaufen die Uhrwerke nur teilzerlegt die Reinigungsautomaten, z.B.: 24 Stück oder 12 Stück auf einen Streich bis zur Trockenschmierung. Hemmungsgruppe und Aut. wird dann wieder angebaut, teilw. beigeoelt...z.b.: Unruhlager, abschließend Reglage und dann retour zum Einschaler....oder Lois arbeitet bei einem Einschaler....pro Person kannst du locker 25 bis 30 Uhren so am Tag machen, wenn nicht sogar noch mehr, weil du ja nur immer ein Kaliber durch die Reinigungsstrasse jagst....ist halt Uhren waschen.
Ich durfte meine erste Armbanduhr (Kienzle mit Stiftanker Hemmung), erst im 4. Lehrjahr machen. Meine Lehrzeit bestand aus Drehen, feilen, fräßen, bohren & Co. Dann Wecker - jede Menge Wecker - natürlich keine Kunden Wecker am Anfang. Meine Meister bauten vorher meistens kleine fiese Fehler ein. Danach Großuhren, noch mehr Großuhren und noch viel mehr Großuhren! Erst dann durfte ich mich schön langsam an immer kleinere Uhren wagen - so ändern sich die Zeiten....
Ist nicht die schlechteste Ausbildung Hermann, ich durfte mir teilweise noch eigene Hilfswerkzeuge anfertigen......derweil die Kollegen bei Rolex Uhren gewaschen haben und bei den Überbetrieblichen Lehrgängen diese Kollegen das erste mal eine Drehbank zu Gesicht bekamen....so kann es passieren.
Aber ich denke beim Loris läuft das schon im richtigen Fahrwasser.
Die Revisionen laufen so ähnlich ab wie Ellipse es erklärt hat. Unsere Kunden (Namenhafte Schweizer Uhrenhersteller im Mittel-Preissegment) liefern uns Serien mit gebrauchten Uhrwerken, welche von Fachgeschäften eingeschickt werden. Die Mengen sind ganz unterschiedlich in der Regel 50 -100 Stk. Dann werden die Uhrwerke von Uhrenarbeitern komplett zerlegt und durch die Reinigungsmaschinen gelassen. Anschiessend werden die Werke wieder montiert und geölt. Als Uhrmacher ist man für die schwierigeren Dinge wie Räderwerk ölen, Hemmung Regulierorgan und Fehlersuche verantwortlich. Defekte Teile werden ausgetauscht und die Uhren werden zuletzt auf einer Automatischen Zeitwaage geprüft. Diese Werke landen dann wieder in den Uhren, die irgendwo auf der Welt in den Service gebracht werden.
-grob erklärt
Ich habe sehr viel gelernt bei diesen Revisionen, es gibt so viele mögliche Fehler die auftreten können, und die Fehlersuche ist immer besonders spannend. Ausserdem lernt man zügig zu arbeiten und das ist in der Uhrenindustrie natürlich besonders wichtig.
Nebenbei gesagt, Seit 5 Wochen bin ich Abteilungsleiter dieser Abteilung, da mein Lehrmeister verunfallt ist. Guter Aufstieg wenn man bedenkt das ich gerade die Woche zuvor meine Lehrabschlussprüfungen hatte Das ist ziemlich streng, besonders jetzt vor den Ferien. Man muss alles organisieren, schauen das alle Arbeit haben, die Lehrlinge im Zam halten^^ und und und...
Ich durfte meine erste Armbanduhr (Kienzle mit Stiftanker Hemmung), erst im 4. Lehrjahr machen. Meine Lehrzeit bestand aus Drehen, feilen, fräßen, bohren & Co. Dann Wecker - jede Menge Wecker - natürlich keine Kunden Wecker am Anfang. Meine Meister bauten vorher meistens kleine fiese Fehler ein. Danach Großuhren, noch mehr Großuhren und noch viel mehr Großuhren! Erst dann durfte ich mich schön langsam an immer kleinere Uhren wagen - so ändern sich die Zeiten....
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22.07.2014 19:00
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, ich durfte mir teilweise noch eigene Hilfswerkzeuge anfertigen......derweil die Kollegen bei Rolex Uhren gewaschen haben und bei den Überbetrieblichen Lehrgängen diese Kollegen das erste mal eine Drehbank zu Gesicht bekamen....so kann es passieren.