Heute habe ich eine kleine Rarität bekommen, eine Steinfaßmaschine.

Zum Glück ist die Platte noch dabei, die sind oft weg.

Wie sie funktioniert, werde ich später mal erklären

PS: Die ist so groß wie ein kleiner Finger

DSCF9110.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Oh ja, bitte dazu eine Erklärung oder eine Anleitung!!!!
Interessiert mich sehr,
Gruß Peter

Ich zitiere mal aus meinem irgendwann erscheinenden Script, wo ich die Beschreibung zur Dausch-Maschine
drin hab.
Der Text ist jetzt mal roh entnommen und eventuell finden sich Buchstaben im Text, die ich jetzt übersehen habe. Die gehören später dann zu den Bildern.
Der Text stammt im original aus ca 1953 von Herbert Schöneck.


Die Steinfass-Maschine nach Dausch
Es wurden schon Gründe dafür angeführt, dass nicht in jedem Fall ein Pressstein verwendet werden kann. Besonders beim Ankerkloben lässt sich aus Raummangel die alte Fassung nicht immer voll-kommen heraus reiben und ein Stein einpressen. Bei Unruhkloben sind manchmal die Halteschrauben für das Rückerplättchen so dicht neben oder fast in die Fassung gesetzt, dass es nicht möglich ist, die alte Fassung vollkommen zu entfernen. In einem solchen Falle hilft bei einer zerstörten Fassung nur das Füttern des Loches.

Es gibt nun allerdings Fälle, wo das Futter nicht eingenietet werden kann. Es wird kein Mensch behaupten können, dass man an einem Ankerkloben, von dem
man bloß noch ahnt, dass hier noch Material vorhanden ist, eine große Nietarbeit durchführen kann. Hier wird ein Futter eingelötet und beide Seiten flach geschliffen.
Das Fassen des Steines kann nun mit der Hand oder Dausch-Maschine geschehen. Diese Maschine gewährleistet die Verwendung einer Fassung mit richtigen Proportionen.
Der Maschine von Dausch ist eine Platte beigegeben, in die 12 Fassungen gefräst sind. Diese dienen dazu, den Fassungsfräser auf das richtige Maß einzustellen.
Nach den in der Uhr gegebenen Größen wird der entsprechende Stein ausgesucht und in eine der Musterfassungen gelegt, die seinem Durch-messer entspricht.
Nach dieser Musterfassung wird die Maschine eingestellt, und zwar werden die beiden Schneiden aufgeschraubt, bis sie dem Durchmesser der Musterfassung entsprechen.
Das geschieht durch Drehen der Mutter.
Dabei wird der Kegel nach unten geschoben, der die beiden anliegenden Schneiden nach außen drückt. Dann wird die Schraube angezogen und damit die Stellung der
beiden Schneiden festgehal-ten. In der Geradebohrmaschine oder mit der Drehmaschine wird die Bohrung für die Fassung hergestellt. Den dazugehörigen Lochdurchmesser
erhält man aus der Bohrung der Musterfassung oder durch Messen des Kegels unterhalb der Schneiden. Das eigentliche Fräsen der Fassung geschieht ebenfalls in der
Geradebohrmaschine oder in der Drehmaschine. Beim Fräsen müssen die wirkenden Teile in Öl schwimmen.
Ohne dass das Werkstück ausgespannt wird, prüft man die Tiefe der Fassung durch Einlegen des Steines. Das Werkstück wird dann ausgespannt, gründlich gereinigt und der
Stein mit Öl eingeklebt. Jetzt probiert man die Höhenluft in der Uhr. Nötigenfalls ist die Fassung noch tiefer zu fräsen. Ist sie schon zu tief, so besteht im Grunde nur noch die
Möglichkeit des nochmaligen Ausfütterns des Loches. Das Aufdecken des Steines geschieht mit dem Rollensenker und das Verdrücken mit dem bekannten Fassungsschließer.
Bei sorgfältiger Arbeit unterscheidet sich eine gefräste Fassung nicht von einer gedrehten Fassung.

Aha - jetzt habe ich aber mal wieder viel Neues gelernt.
Dankeschön, Victor!!!
Gruß Peter

André, ich hatte auf dem Ebay - Bild garnicht gesehen das dieses Dingelchen so verrostet war.
Wirst Du es aufarbeiten oder im jetzigen Zustand deiner Sammlung beifügen?

Och, verrostet ist es gar nicht. Nur ziemlich dreckig. Das dunkle Zeug an den Stahlteilen ist kein Rost, das ist schwarzer Schmodder von Jahrzehnten

Toll, freut mich. Auf der Aufnahme sieht es wie Rost aus.

Nein, aber das wäre auch nicht so schlimm.

Ich kann dir nur danken, weil ich sehr sehr froh bin, so eine Maschine bekommen zu haben.

Ich hätte die nie entdeckt. Leider findet man diese kleinen teile kaum noch und ich hatte Schweiß auf der Stirn beim ersteigern

Hihi, kann ich nachvollziehen.
Hatte ich gestern auch beim Ersteigern, weil ich mir nicht sicher war ob das Teil nicht in die Hunderte gehen würde.

Ja Phil, aber ich wollte die Dausch-Maschine im "Original"

Die für die Drehbank hab ich allerdings auch noch nicht gesehen.