Die Uhr an sich ist interessant, allerdings ist die Beschreibung nicht wirklich schlüssig. "Biedermeier" ist eine Epoche zwischen 1815 und 1848. Die Möbel (und Uhren) dieser Epoche sind eher ohne "Schnörkel". Der "Invar-Effekt" wurde erst 1896 entdeckt. Den (nicht allzu aussagekräftigen) Bildern nach zu urteilen ist die Uhr m. E. "Historismus" oder eventuell früher "Jugendstil", aber nicht "Biedermeier". Ob das Pendel dann auch wirklich aus "Invar" ist, wäre zu prüfen, ...
Hm, rein optisch sieht sie schon nach Spät-Biedermeier aus. Auch das signierte Zifferblatt, die spezielle retrograde Datumskomplikation und die Eigenschaft ein Halbjahresläufer zu sein, deutet auf eine Uhrmacherarbeit hin, die durchaus um 1850 zu verorten sein könnte. Beim Pendel geht es mir wie Sebastian. Das passt einfach nicht zur Uhr und wirkt eher wie 1900. Auch ich könnte mir gut vorstellen, dass das Pendel irgendwann zu dieser Uhr ergänzt wurde. Mal ganz nebenbei gesagt macht bei einer Einzeiger-Uhr auch aus logischen Gründen ein temperaturkompensierendes Invarstahlpendel überhaupt keinen Sinn. Da man die Uhrzeit bestenfalls minutengenau ablesen kann, brauch man sich keine Gedanken über besondere Ganggenauigkeit zu machen.
Zitat von Nippon-Fan im Beitrag #5Mal ganz nebenbei gesagt macht bei einer Einzeiger-Uhr auch aus logischen Gründen ein temperaturkompensierendes Invarstahlpendel überhaupt keinen Sinn. Da man die Uhrzeit bestenfalls minutengenau ablesen kann, brauch man sich keine Gedanken über besondere Ganggenauigkeit zu machen.
Na ja, wenn ich die Uhr nur alles halbe Jahr aufziehe und nicht jede Woche ran muss, werde ich die die auch nur entsprechend seltener stellen. Insofern ist eine hohe Ganggenauigkeit durchaus wünschenswert.
Müsst Ihr immer Recht haben? Das ist der Übergang Pendelverlängerung, Pendelstab.... 0F3149D7-9491-4338-9574-214B90E6EE84.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Irgendwie nich so ganz sauber....
Um noch etwas Öl ins Feuer zu giessen: Weder Kaltenböck, noch Loomes oder Baillie geben etwas über einen Uhrmacher Hacker in Wien heraus ...
Habe nur etwas über einen Hacker in Prag gefunden, aber der lebte Anfang 18. Jhdt. Das Zifferblatt erinnert mich irgendwie an eine Franklin-Uhr, aber die hatten 3 Umläufe mit jeweils 4 Stunden. Da ist im Kaltenböck auch eine Abbildung drin für einen Jahresläufer.
Die Pendelstange ist deutlich nach links verschoben montiert. Sieht auch in meinen Augen komisch aus. Warum hat er gerade diese Stelle so genau fotografiert? Ist das Pendel nicht auch zu lang für das Gehäuse? Warum hat er das Werk ausgebaut und aufs Gesicht gelegt? Zum fotografieren? Warum gibt es keine Bilder von allen Seiten?
Am besten gefällt mir die Plautze des Fotografen. Der hat auch mehr Busen wie meine Frau. Spiegelbilder auf dem Foto erzählen oft interessantere Geschichten wie das eigentliche Bild.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
30.03.2022 17:46 (zuletzt bearbeitet: 30.03.2022 17:48)
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
Antworten
