Da fällt mir eine Anekdote aus meiner Lehrzeit zu den Holzwürmern ein. Ich war ganz fasziniert, wie lange Gänge diese Würmer angelegt hatten. Herausgefunden habe ich das, in dem ich mit dem Uhrmacher Blasebalg an einem Loch angesetzt habe, und geschaut, wo die Holzkrümel Fontäne heraus kommt. War natürlich eine Schweinerei danach, aber als Lehrling musste ich sowieso täglich die Werkstatt putzen!
Ha, da kenn ich von einem Praktikum beim Schreiner vor 30 Jahren :-)
Da war es Holzwurmmittel, das mittels Spritze in die Wurmlöcher in alten Möbeln eingebracht werden musste - ich wunderte mich, wo das dann plötzlich mit Druck wieder austrat ...
Wir haben mal einen Schrank mit gefühlten 3000 Löchern so behandelt. Als "Holzwurmtod" haben wir zu einer Injektionsspritze Alkohol genommen. Ein schöner Tod... Irgendwie wurden die Tierchen dann recht schnell. Und im Schrank hätte man anschließend kein Feuer machen dürfen. Dann wäre die Kiste auseinandergeflogen. Alkohol ist nicht schlecht, der ist jedenfalls nicht für uns giftig. Was hat man denn da früher genommen? Xylamon wohl nicht, oder? Frank
Hallo, ich habe gerade das Buch >Rezept und Nachschlagbuch v. Eyermann und Reuterbusch v. 1952 < in der Hand und zitiere: Holzwürmer zu töten 1.Um den Holzwurm in Uhrgehäusen u. dgl. zu vernichten, versuche man mittels Ballonspritze, dünnen Draht und durch Klopfen das Mehl aus den Löchern nach Möglichkeit zu entfernen. Dann träufele man mit einem kleinen Haarpinsel soviel Benzin in die Löcher, bis dieses die Larve erreicht. 2.Man mache eine Auflösung von 5g Karbo`säure in 100g Wasser, diese Lösung bringe man mittels Pinsel oder Nähmaschinenöler in die Löcher. 3.Man bringe eine zehnprozentige Kreolinlösung (Peärson) in die Wurmlöcher und schließe die Öffnung mit Tischlerleim. Der Geruch und der Luftabschluss töten den Holzwurm. soweit das Buch. Da braucht man einiges an Holzleim!!!
Moin, ich bin eigentlich faul und bevorzuge: Eine Stunde bei 70°C in die Backröhre. Jedes lebensfähige Eiweißmolekül ist nach dieser Prozedur mumifiziert.
Die ganze Holzwurmdiskussion ist ja sicherlich angebracht, verschleiert aber nach meiner Meinung das eigentliche Problem. Um die Gehäuse wieder in einen salonfähigen Zustand zu bringen, reicht der Gang zum Baumarkt. Das eigentliche Problem liegt bei näherer Betrachtung in der Wiederherstellung der verschlissenen und teilweise gänzlich zertstörten mechanischen Teile. Es währe jetzt interesssant, zu erfahren, wie dies Baustelle angegangen wird.
Hallo ich stelle das Werkgestell in die Mikrowelle für eine oder zwei Minuten dann ist da alles sicher Tot, und wir brauchen keine Chemiekeule. Zur Festigung der Konstruktion kann man Tischlerleim (Knochenleim) mit Holzmehl mischen und hat einen sehr guten Holzkitt. Noch besser ,wenn das Gestell sehr instabil sein sollte, ist die Verwendung einer Leimtränke aus Knochenleim. Dazu den Leim so weit verdünnen bis er die Konstistenz von ungeschlagener Sahne hat und die Gestellteile in die Tränke legen und warten bis sich alles schon vollgesaugt hat. Wichtig die Temperatur sollte wärend des tränkens nicht unter 60 grad kommen ( Wasserbad). Gruss Alex
Zitat von Bell im Beitrag #7Moin, ich bin eigentlich faul und bevorzuge: Eine Stunde bei 70°C in die Backröhre. Jedes lebensfähige Eiweißmolekül ist nach dieser Prozedur mumifiziert.
Gruß Volker
So mache ich das auch, denn ich habe keine Mikrowelle.
Und Alex' Methode zur Festigung des zerfressenen Holzes werde ich mir mal merken.
Zitat von Paul Eble im Beitrag #8Hallo und Guten Morgen !
Die ganze Holzwurmdiskussion ist ja sicherlich angebracht, verschleiert aber nach meiner Meinung das eigentliche Problem. Um die Gehäuse wieder in einen salonfähigen Zustand zu bringen, reicht der Gang zum Baumarkt. Das eigentliche Problem liegt bei näherer Betrachtung in der Wiederherstellung der verschlissenen und teilweise gänzlich zertstörten mechanischen Teile. Es währe jetzt interesssant, zu erfahren, wie dies Baustelle angegangen wird.
Grüße aus dem Schwarzwald,
Paul
Hallo Paul, da will ich mal Dein Interesse befriedigen. Ich fange mal mit der "Großen" an. Eine Schottenuhr mit 1-Tag-Werk und Bim-Schlagwerk, nebeneinander liegend. Beim Alter bin ich mir völlig unsicher. Bis auf die Jahreszahlen, Namen und Monatsnamen sagen mir die Signa auf der Innenseite der Rückwand nichts. Vor allem die 17---------2983 verstehe ich garnicht. Die erste eindeutige Jahreszahl ist 1914, wobei ich dieses Jahr als Herstellungsjahr anzweifle. Für eine Herstellung nach 1900 sprechen allein die Abziehbilder auf dem Schild. Die Hakenverschlüsse, die gegossenen Zahnräder, Zeiger, Falle und das fehlen von Stanzteilen, sprechen für eine Herstellung deutlich vor 1900. Vielleicht wisst ihr mehr, denn ich bin nur Laie mit angelesenem Halbwissen.
Zuerst geht es ans zerlegen. Es ist unbeschreiblich, mit welch einfachen Mitteln das Räderwerk und die Platinen aus Buchenholz, verwindungssteif und doch zerlegbar gefügt wurden. Die hintere Platinenwand besteht eigentlich nur aus zwei fest verzapfte Pfosten und zwei herausnehmbaren Leisten, eine fürs Gangwerk und eine fürs Schlagwerk.
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Zuerst zum Schlagwerk- Ein Bad in 9:1 hatte nur mäßigen Erfolg, so dass auch noch ein Glasfaserradierer ran musste. Es soll sauber und funktionstüchtig, aber nicht Fabrikneu aussehen und sein. Rost muß weg, Patina nicht.
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Neben der defekten Laterne des Windfangs war die Sperrklinke des Kettenaufzugs soweit abgenutzt, dass ein Versagen jederzeit zu befürchten war. Beides habe ich erneuert.
Inwieweit ich alle Laternentriebe erneuere, habe ich noch nicht entschieden. Sie zeigen Abnutzungen, aber bei weitem nicht so extrem wie beim Windfang. Ähnlich verhält es sich mit den Lagerbuchsen. Sie haben ein Übermaß zu den Zapfen von 0,1mm, sind nicht mehr ganz rund aber auch nicht richtig oval. Möglicherweise ist die Jahreszahl 1953 ein Signum einer Revision. Um neue Buchsen zu drehen, fehlt mir das Equipment, ich hatte schon enorme Schwierigkeiten den neuen 1mm Niet für die Klinke zu drehen. Meine Drehe ist keine Uhrmacherdrehbank. Das Schlagwerk habe ich inzwischen wieder eingebaut, kann es aber jederzeit, ohne großen Aufwand wieder zerlegen.
Hallo, heute kurz zum Gangwerk. Einen Nagel ziehen, die Buchenholzleiste herausklappen und das war schon die ganze Herrlichkeit der Demontage. Antrieb, Zwischenrad, Hemmungsrad und der Anker,mehr ist es nicht.
Hier wurde die Sperrklinke irgendwann bereits erneuert. Erstens ist sie aus Stahl und zweitens nur durch einen umgebogenen Nagel fixiert. Ich werde eine neue Klinke aus Messing feilen, dann sehen beide wieder gleich aus.
Die Triebe sehen um ein vielfaches besser aus als die der Schlagweksräder.
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Der Anker ist leicht eingelaufen. Auf dem Foto sieht es schlimmer aus als es tatsächlich ist. Ich glaube, ein Lasern ist nicht zwingend notwendig, schwanke aber noch zwischen abschleifen und lasern. Vielleicht werde ich es aber auch erstmal so lassen, sonst stockt die weitere Arbeit.
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Ich muß mir nämlich noch etwas zum Pendel einfallen lassen. Die Pendelverlängerung, also der Draht zwischen "Affenschaukel" und Pendel und das Pendel selbst, fehlen. Ich werde da etwas nach dem Vorbild der zweiten Uhr zurecht biegen.
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26.02.2022 18:27
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