Hallo liebe Forumgemeinde! Ich möchte euch meinen Neuzugang vorstellen. Es handelt sich dabei um einen Regulator von Gustav Becker. Das gute Stück wäre fast auf dem Müll gelandet. Zum Alter kann ich leider nichts sagen, hier erhoffe ich mir Infos von erfahreneren Forianern. Die Uhr geht etwa 5 Minuten am Tag nach und hat einen sehr angenehmen Klang jede halbe Stunde einmal und zur vollen Stunde die jeweilige Uhrzeit. Auch wenn die 12 Schläge zu Mitternacht vielleicht doch etwas gewöhnungsbedürftig sind... ich denke, man gewöhnt sich daran. Ansonsten wird halt das Klangwerk nicht aufgezogen.

Hallo
Bitte die Uhr nur dann in diesem Zustand weiter betreiben, wenn. Du sie ruinieren willst.
Sie dürfte so um 1900 - 1910 entstanden sein - genaueres gibt nur ein Bild des Uhrwerks her.
Man sieht ja von der Seite, daß sie total verstaubt ist - daher auch der Nachgang
Bitte einmal waschen, legen, föhnen (lassen) - sonst wird es ein kurzes Vergnügen

Ok, danke für den Hinweis. Ja, etwas staubig ist sie schon. Ich hab sie gleich mal angehalten. Ich weiß auch nicht, wie lange sie nicht mehr gelaufen ist. Sie hing immer bei Oma im Wohnzimmer und sollte nun weg. Dann werde ich sie wohl mal zum Uhrmacher bringen um sie reinigen zu lassen. Ich hatte sie aufgehängt und wollte ausprobieren ob sie überhaupt noch etwas tut.

Ahso
Das Uhrwerk bekommst Du ganz leich nach vorne raus - meistens von unten mit 2 Rändelschrauben gesichert.
Feinregulierung über Pendellänge ist bekannt?

Ich hab es noch nie gemacht, aber rein von der Physik sollte ein längeres Pendel langsamer schlagen als ein kürzeres. Daher vermute ich, ich muss das Pendel mithilfe der Rändelschraube etwas kürzer einstellen? Aber vielleicht läuft sie ja nach der Reinigung auch leichtgängiger und holt die 5 Minuten am Tag auf?

Öhm - nach der Reinigung wird sie so eingestellt, daß sie genau läuft - also nachholen muss sie nichts

Hallo zusammen !

Irgendwas ist da nicht ganz koscher. Wenn ich mir das rechte Bild genau ansehe, geht die rechte Schlittenfixierschraube vorne am Schlitten vorbei. Die linke scheint passend zu sein. In diesem Fall steht das Uhrwerk extrem schräg im Kasten. Wurde durch diese Aktion die Position der Schlagwerkshämmer zu den Klangstäben "Korrigiert" um der Uhr ein paar Töne zu entlocken...?

Grüße aus dem Schwarzwald,

Paul

Zitat von Mischa im Beitrag #1

---

Ansonsten wird halt das Klangwerk nicht aufgezogen.

---

So, ich war beim Uhrmacher meines Vertrauens. Aber leider hat er mir eine Absage erteilt. Er hat mir aber ein paar Tipps gegeben und so habe ich mich heute getraut, das Werk auszubauen und erstmal nur vorsichtig mit Druckluft zu entstauben. Jetzt sieht das Werk eigentlich nicht mehr so schlimm aus. War nur ein wenig oberflächlicher Staub drauf. Nichts verklebtes oder so. Ich traue mir jedoch nicht zu, das Uhrwerk auseinanderzunehmen. Aber die Anmerkung von Paul Eble war auch richtig. Das Werk stand etwas schief im Kasten, kann vielleicht beim Transport oder vorher schon gewesen sein. Ich konnte das aber korrigieren. Ich habe gleich mal Fotos vom Werk gemacht. Ist das noch original? Auf einem Bild sieht man seitlich einen kleinen Hebel. Ist das vielleicht zum Abschalten der Gongfunktion?

Hier sieht man den Hebel

Hallo
Ich nehme mal an, daß die Uhr ein Schlossscheibenschlagwerk hat
Der Hebel dient dazu, den korrekten Stundenschlag wieder herzustellen, wenn das Schlagwerk abgelaufen ist - einmal anziehen, und die Uhr schlägt eine halbe Stunde später - das eben sooft, bis Schlag und Zeigerstellung übereinstimmen

Ist zum auslösen des Schlages,Tippe mal auf Rechen.
Wenn immer die gleiche Folge de Schlages kommt ist es ein Rechen und wenn die Reihenfolge weitergeht eine Schlusscheibe.
Ein Abstellhebel ist das nicht.

Hallo und Guten Abend !

Nach der " Druckluft - Kur ", sollte die Uhr keinesfalls weiter betrieben werden. Der entfernte Staub hat sich nicht nur in die Atmosphäre verflüchtigt, sondern auch einen Zwischenhalt in den Lagerbohrungen und sonstigen beweglichen Teilen gemacht. Dort wirkt er beim weiter betreiben wie
"Schmirgel" und gibt dem guten Stück den Rest.

Hilfreich währe auch mal die Frontseite des Uhrwerks zu sehen, um sich ein umfassendes Bild vom Zustand des Werkes zu machen.

Grüße aus dem Schwarzwald,

Paul

Hallo!

Da hast du dir einen der typischen Regulatoren aus den wahrscheinlich 1920er Jahren geangelt, etwa 100 Jahre alt.
Ja, das Werk ist original und sieht auch nicht schlecht aus, nur eben staubtrocken. Das soll aber keine Empfehlung sein, mit dem Ölkännchen ans Werk zu gehen. Auf keinen Fall in den Schmutz Öl geben!
Da dein Uhrmacher Null Bock auf Revision hat, bleibt nur über Weihnachten fleißig YouTube Videos gucken und im neuen Jahr eine do-it-yourself Revision machen. Die ist gar nicht so schwer wie du vielleicht befürchtest, denn sehr schadhaft scheint dein Werk nicht zu sein, zumal es selbst im dreckigen und trockenen Zustand noch läuft.
Deine Uhr hat eine Art "Mittelklasse-Werk" von GB. Ein Mittelding zwischen den billigen Silesia-Schlussscheibenwerken und den hochwertigen Vollplatinen-Rechenschlagwerken. Vom Aussehen her tippe ich jedenfalls auf ein Rechenschlagwerk. Der Blechanker und die sogenannten Hohltriebe sind wie bei den günstigen Silesia-Werken.
Der kleine Hebel dient nur zum probeweisen Auslösen des Schlagwerkes. Ihn permanent gezogen zu halten oder das Schlagwerk nicht aufzuziehen wird möglicherweise kurz vor 1 Uhr zum Stillstand der Uhr führen. Meines Wissens hatten diese GB Rechenschlagwerke keine Vorrichtung zum Ausweichen des Tastarms des Rechens. Aber das kannst du ja ausprobieren. Bleibt sie stehen, einfach den Minutenzeiger 10 Minuten zurückdrehen und das Schlagwerk aufziehen bzw. den (z.B. mittels einer Schnur) permanent heruntergezogenen besagten Hebel wieder freigeben.

Viel Spaß mit der Uhr. Und wenn es nach deinem YouTube Uhrmacher-Studium noch Fragen gibt, einfach fragen

Schönen Gruß!
Markus