Bei meiner Alltags-AU waren vor einigen Wochen die ZB-Füße abgebrochen.



Die Suche nach einem neuen oder gebrauchten Ersatz-ZB war erfolglos. @Manfred hatte rund 10 kg Alt-AU nach einem passenden ZB durchsucht. Es zeigte sich, dass die Anordnung der Datumsanzeige bei der "6" bei dieser Citizen-Uhr eine Seltenheit ist.

@Swissuhrwerker gab den Vorschlag, vorgefertitigte "ZB-Füße mit Kopf" anzukleben. Ich fand einen Händler in UK.

Inzwischen sind die Zifferblattfüße eingetroffen. Die Reparatur verlief teilweise etwas anders als gewünscht.

Schritt 1: Füße nach Schaftdurchmesser auswählen
Schritt 2: Position auf dem ZB markieren



Schritt 3: Füße einkürzen
Zum Festhalten habe ich einen Schraubenkürzer benutzt und mit einer Flachfeile sacht Material abgenommen. Es machte "Knack" - und weg war der erste Fuß



Beim nächsten Versuch habe ich den Fuß mit einer breiteren Kornzange gefasst.

Schritt 4: ZB abdrehen
Die Köpfe der ZB-Füße sind knapp 0,2 mm stark und müssen im ZB versenkt werden. Dazu habe ich das ZB in der Planscheibe gespannt und mit dem Support die Flächen für die Füße ausgedreht. Das Ausdrehen mit dem Handstichel war nicht möglich, weil ich mit der Stichelauflage nicht nah genug an das Werkstück kam.
Das ZB ist nur 0,4 mm dick. Dadurch hat sich etwas Material durchgewölbt. Das hatte ich erwartet. Ein Unterfüttern war aber wegen der aufgesetzten Indices schwierig.



Schritt 5: Füße aufkleben
Als Klebstoff habe ich ein Acrylat-Gel verwendet.

Schritt 6: Montage
Das Aufsetzen der Zeiger war für meine Großuhrenfinger eine Herausforderung. Versehentlich fiel mir das Uhrwerk aus der Hand. Als Folge ist der Wellenzapfen für den Sekundenzeiger abgebrochen.

Nun ist es also eine Zweizeigeruhr geworden.



Das Mineralglas habe ich vor einiger Zeit bei einer Arbeit ziemlich verkratzt. Meine Erfahrung: Bei normalem Gebrauch verschwinden solche Kratzer nach einiger Zeit wieder.

Ich bin sehr gespannt, wie lange meine erste Nach-der-Wende-Uhr noch ihren Dienst verrichten wird.

Hallo Roland

Tut mir leid, dass mein Tip nicht zielführend war. War es denn wirklich erforderlich, die Füsse im ZB zu versenken?

Wäre es nicht möglich gewesen, die Füsse mit ihrer Stärke von 0,2mm stumpf aufzukleben und das ZB um 0,2mm höher aufzusetzen oder evtl. die Aufnahmebohrungen der Füsse oben etwas auszufräsen? Häufig hat es ja etwas Spielraum, so dass die Zeiger noch gut aufzusetzen sind und das Einschalen noch gut möglich ist. Hast Du das in Erwägung gezogen, bzw. überprüft?


Wieso verschwinden Kratzer im Mineralglas nach einiger Zeit wieder?
Bei mir verschwinden sie nur nach Ersetzen des Glases ...


LG

Ralf

Hallo Ralf,

es muss Dir nichts leid tun. Dein Hinweis war genau richtig. Es mangelt mir nur leider an Können, solch eigentlich grundlegende Arbeit richtig auszuführen. Die kleinen Dellen auf der Vorderseite des ZB fallen kaum auf, solange der Lack diese Verformung mitmacht.

Die Begründung, warum ich die Füße versenken muss, hatte ich in meiner Suchanzeige gegeben:

"Ich muss probieren ob bei 0,1 mm Kopfdicke plus ca. 0,05 mm Klebstoff die Zeigerrohrlänge noch ausreicht. Zum Werk hin kann ich nämlich leider kein Material wegnehmen. Die Stellen, wo die Füße eingesteckt werden, bestehen aus Kunststoff, dienen als Führung für den Datumsring und lassen sich daher nicht abschleifen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die gesamte Uhr trotz Mineralglases nur 6 mm hoch ist. Da wurde also an Platz gespart, wo es nur ging."

Mit dem Verlust des Sekundenseigers kann ich leben. Es ärgert mich nur, dass allein durch eine kurze Unachtsamtkeit solch ein Schaden entstanden ist.

Dass kleine Kratzer am Mineralglas nach und nach verschwinden, habe ich bereits mehrmals erlebt. Ich trage diese Uhr seit über 30 Jahren bei der Arbeit und in der Freizeit. Man kommt mal gegen eine Wand, die Uhr fällt auf den Boden usw. Die Bekleidung scheint dann allmählich die Oberfläche wieder zu glätten. Dass dies nicht nur bei Kunststoff-, sondern auch bei mineralischem Glas möglich ist, hat mich auch überrascht. Es dauert allerdings lange, also etliche Monate.
Die aktuellen Kratzer sind leider sehr tief (durch eine Betonwand verursacht) und werden wohl nicht mehr verschwinden.

LG
Roland

Hallo Roland

Ja, Du hast Recht, hattest in Beitrag 9 im entsprechenden Thread geschrieben, dass die Platzverhältnisse äusserst eng sind, hatte ich nicht beachtet.

LG

Ralf

Dass mit den Kratzern im Glas die von selbst wieder verschwinden finde ich spannend.Wie soll sowas funktionieren?
Ein Kratzer ist eine Vertiefung im Glas und da kann man 100 Jahre warten und es wird immer noch eine Vertiefung sein, da wächst nichts neues nach.
Beste grüße Mario

Mein Glas ist im laufe der Jahre / Jahrzehnte einfach verschwunden, hat sich aufgelöst mit all den Kratzern.
Einfach weg !

Zitat von Zeitspecht im Beitrag #5

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Dass mit den Kratzern im Glas die von selbst wieder verschwinden finde ich spannend.Wie soll sowas funktionieren?
Ein Kratzer ist eine Vertiefung im Glas und da kann man 100 Jahre warten und es wird immer noch eine Vertiefung sein, da wächst nichts neues nach.
Beste grüße Mario

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Hallo Roland,
etwas schwund ist immer,hat aber doch im großen und ganzen geklappt,Prima.