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Hallo!
Ich habe bei ebay ein sog. Ochsenauge ersteigert. Ist nicht gerade in bestem Zustand, aber ich brauche mal wieder eine Herausforderung ;-)
Die Uhr ist noch nicht bei mir eingetroffen (dauert noch zwei Wochen), trotzdem hätte ich Fragen die mich sehr interessieren würden. Anbei mal die Bilder von ebay.
- Weiß jemand wofür die beiden Zahnräder links und rechts unten sind? Sowas hatte ich noch nicht. Sieht fast aus wie eine Art Aufzugsbegrenzung (Fingerstellung).
- Wofür ist das große Zahnrad in der Mitte?
- Laut Verkäufer ist das Uhrwerk komplett, es würde nur eine "Falle" fehlen, was man im letzten Bild erkennen könnte. Der Verkäufer ist aus Frankreich, daher weiß ich nicht ob er das richtige Wort benutzt hat. Ich kenne den Begriff jedenfalls nicht.
Ich würde mich über jede Antwort freuen! Vielen Dank schonmal!
Servus Uhrmensch? Also im Großen und Ganzen liegst Du richtig. Die beiden Zahnräder links und rechts unten waren tatsächlich für eine Aufzugsbegrenzung bei der aber die zugehörigen Finger fehlen die die Zahnräder bei jeder Umdrehung des Aufzugs weiterdrehen. Das große Zahnrad in der Mitte ist die Schlossscheibe die das Schlagwerk steuert, das kann man auch an dem Abtasthebel erkennen der die Länge der jeweiligen Lücken abtastet.
Was auf dem letzten Bild (und auch auf dem davor) fehlt ist der Schlagwerkshebel der normalerweise dann auf eine Gongspirale oder auch eine Glocke schlägt.
Wird sicher eine Menge Arbeit, der ganze Rost ist nicht leicht zu beseitigen.
An eine Schlossscheibe hatte ich zuerst auch gedacht. Ich war nur verwirrt weil die Zähne alle den gleichen Abstand haben. Normalerweise sind ja bei Schlosscheiben unterschiedlich breite Lücken vorhanden. Aber dann befinden die sich wahrscheinlich hinter dem äußeren Zahnkranz?
Ja, genau. Das Zahnrad ist mit etwas Abstand zur hinteren Platine montiert und dient dem Antrieb. Die eigentliche Kodierung für den Schlag sitzt dann wie eine Krone auf der der Platine zugewandten Seite des Zahnrads.
mich macht das Werk in Kombination mit dem Gehäuse etwas stutzig: Ochsenaugen sind typisch französische Wanduhren. Eine solche Schloßscheibe und eine Stellung an den Federhäusern habe ich bei französischen Großuhren noch nie gesehen. Die haben immer die typischen Nocken-Schloßscheiben, die auf einem Vierkant sitzen. Trotzdem viel Spass und Erfolg bei der Aufarbeitung.
Zitat von steffl62 im Beitrag #2Die beiden Zahnräder links und rechts unten waren tatsächlich für eine Aufzugsbegrenzung bei der aber die zugehörigen Finger fehlen die die Zahnräder bei jeder Umdrehung des Aufzugs weiterdrehen
Ich könnte mir vorstellen, daß der Vorbesitzer die Finger entfernt hat, damit er die Uhr voll aufziehen konnte. Verdrecktes, verharztes Werk, da schafft die Uhr keine Woche mehr. Was liegt also näher, als einen vollen Aufzug zu ermöglichen? ("Was soll diese Mechanik? Ich weiß es doch besser! Also ausbauen!") Die Uhr mag dann vielleicht gerade so eine Woche "geschafft" haben, aber dem Werk wird das nicht gut getan haben. Ist jetzt nur ein von mir erdachtes Szenario, aber ich könnte mit gut vorstellen, daß das so abgelaufen ist. Ich gebe zu, daß ich zu meiner Jugendzeit ähnliche Sachen drauf hatte.
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31.10.2018 09:34
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