Konnte in der Bucht eine schicke H&B ATO Uhr rausfischen, die als Küchenuhr gebaut wurde. Leider wurde daran offensichtlich bereits gebastelt. Bin selber lediglich interessierter Laie (kein Uhrmacher) Kennt sich jemand mit der "Kontaktsteuerung" aus? Fehlen Bauteile? Kennt jemand den Widerstandswert der Spule? Die muss neu gewickelt werden. Freue mich über Info und Unterstützung! P1260076.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) P1260128.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) P1260139.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Markus, das ist sicher ein seltenes Stück. Allerdings ist das auch ein sehr anfälliges ATO-Werk. Hier hat dann auch noch Feuchtigkeit zu Rostbildung geführt. Die Kontaktsteuerung ist sehr speziell und versagt recht schnell durch Abnutzung. Das Pendel ist an einer Drahtöse befestigt. Auf den Bild ist nicht viel zu erkennen, schon gar nichts von den Kontakten usw. Ich weiß nicht, wie man hier die Fehlerbeseitigung beschreiben soll, wenn Du auf dem Gebiet Laie bist. Sicher braucht man auch einiges an Teilen und Rohmaterial, was man so als Ersatzteile nicht mehr bekommt. Man muss also einiges anfertigen. Die Spule meiner Uhr hat übrigens einen Widerstand von 2,7 kOhm.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Wenn man die "fertige Uhr nur avon außen sieht, empfehle ich den Einbau eines Q-Werk. Wichtig dabei die Zentralbefestigung und passende Zeiger. Habe das in meiner laufbahn sehr oft gemacht, wenn das Preis-Leistungsverhältnis gefragt ist, dabei die äußere Optik dem Original entsprechen soll.
Zitat von Dr. Tick-Tack im Beitrag #3Wenn man die "fertige Uhr nur avon außen sieht, empfehle ich den Einbau eines Q-Werk. Wichtig dabei die Zentralbefestigung und passende Zeiger. Habe das in meiner laufbahn sehr oft gemacht, wenn das Preis-Leistungsverhältnis gefragt ist, dabei die äußere Optik dem Original entsprechen soll.
Die Uhr zeigt Dir dann zwar wieder die Zeit an ist aber für Sammler völlig wertlos. So haben früher viele Uhrmacher ihre Kunden um hunderte Euro gebracht. Zugegeben, dieses Werk ist wirklich in einem schauderhafte Zustand aber eine Restaurierung könnte sich durchaus lohnen.
Hallo, Danke für Eure ersten Infos. Ich möchte auf keinen Fall ein anderes Werk einbauen, denn für mich würde die Faszination darin bestehen, sie als originales Sück wieder in Betrieb nehmen zu können. Vielleicht hat jemand Bilder der Kontaktsteuerung? Ich hatte angenommen, dass ich die Kontakte fotografiert hätte (letztes Bild)? Meine Junghans ATO sehen in der Tat anders aus, da kann man die Kontate schön sehen und gut einstellen. Hatte eine zeitlang mit Phalos (Benny Hauber) Kontakt, der mir das ein oder andere erklärt und beigebracht hat (nun aber keine Lebenszeichen mehr von sich gibt und hier wohl auch abgemeldet ist), aber ein solches Werk hatte ich bei ihm auch nicht gesehen. Das Pendel ist in der Tat mittels Drahtösen bebestigt (kann schon mal keine Pendelfeder brechen). Ein bisschen handwerkliches Geschick habe ich, ggf. findet sich auch hier im Forum jemand, der unterstützen könnte? Bin durchaus auch bereit, dann Geld in die Hand zu nehmen. Grüße aus Augsburg Markus
... zur „Ehrenrettung“ muss ich sagen, dass den meisten Kunden die Funktion der Uhr wichtig ist und meist kein großes Interesse am Erhalt des alten Werkes besteht, auch wenn man auf den „Wertverlust“ hingewiesen hat. Günstigere Kosten als eine Überholung und höhere Ganggenauigkeit sind da starke Förderer für die Entscheidung zum Umbau.
In diesem Fall ist das ein recht frühes ATO-Werk, welches jedoch ziemlich pingelig ist. Es reagiert sehr auf geringste Veränderungen an der Reguliermutter, auch bei stärker geladener Batterie geht es anders als im späteren Verlauf; die Drahtaufhängung ist zwar robust aber suboptimal bzgl der Materialpaarung, und das empfindlichste ist hier eigentlich der Kontakt, welcher als Käfig ausgebildet, ständig mit der Pendelbewegung hin- und her kippt und die Kontaktstifte sehr stark verschleißen lässt.
Gruß Junghans
Gruß, Junghans ______________ Uhrmachermeister Restaurator im Handwerk
Für mich wäre Erhalt und Funktionsfähigkeit des Werkes schon sehr wichtig. Aber ohne Konstruktionszeichnungen oder Bilder, wie der Kontakt funktioniert bzw. aussieht, komme ich wohl nicht weiter. Hohe Ganggenauigkeit wäre schön, im Verhältnis zur Originalität für mich aber zweitrangig. Wenn man das Werk nicht mehr in Gang bekommen kann, dann könnte ich mir alternativ auch vorstellen, ein kleines Junghans ATO Werk einzubauen oder eines von Leon Hatot, falls man sowas passend machen kann. Dann wäre zumindest "funktionale und historische Ähnlichkeit" gegeben. Das Originalwerk würde ich dennoch behalten und aufbwahren.
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10.09.2018 22:14
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