Hallo, ich habe in einer sehr positiven Situation eine alte Pendeluhr erstanden die ich sehr mag. Es ist ein aufwendig gestaltetes Holzgehäuse mit einem Werk von Friedrich Mauthe GmbH, Schwenningen. Die Markung FMS 42/105 sagt mir nichts und auch nicht die N.55006 Mir wurde gesagt, sie war beim Uhrmacher und das Werk ist in Ordnung. Nun stellte sich raus, dass sie beim Aufhängen nach eine Weile stehen blieb. Habe mich intensiv auseinandergesetzt mit der Thematik und konnte durch die Feinjustierung des Pendelankers die Störung beheben und sie läuft seit Tagen einwandfrei. Mein aktuelle Problem mit dem ich nicht weiter komme ist der Schlag. Der Zeiger löst den Schlag nicht aus. Es gibt eine Schnur, wenn die Uhr läuft und ich daran ziehe wird der Schlag ausgelöst und es gibt einen wunderbaren dunklen und warmen Klang, das Schlagwerk läuft einwandfrei ab aber irgendwie fehlt die Verbindung zwischen Uhrwerk und Schlagwerk und ich kann diesbezüglich als Laie nichts erkennen. Welche Möglichkeit besteht das Auslösen des Schlagwerks mittels Zeiger zu überprüfen? Mir liegt einiges daran die Uhr wieder komplett in Gang zu bekommen, am liebsten durch eigene hanwerkliche Geschicklichkeit aber wenn es da keinen Weg gibt bleibt nur die Fremdreparatur beim Uhrmacher übrig. Die Frage ist ob sich das lohnt denn ich habe für die Uhr 50 € investiert, mein ideeller Anspruch ist hoch aber nicht so hoch, dass ich jeden Preis beim professionellen Experten zahle damit er zu Geld kommt. Ich möchte am liebsten das Problem mit Hilfe und Unterstützung selber lösen und herausfinden warum der Schlag nicht ausgelöst wird und warum die Zeit nicht akustisch wiedergegeben wird obwohl das Schlagwerk bei manueller Betätigung wunderbar schnurrt und schlägt?
Es ist gut möglich, dass nur eine Kleinigkeit die Auslösung verhindert (z.B. ein verbogener Auslösehebel) und du das selbst wieder richten kannst. Um das zu erkennen ist trotzdem ein Blick auf das Uhrwerk von Nöten. Sprich du müsstest zuerst das Werk ausbauen, Zeiger und Zifferblatt entfernen, dann Fotos von der Vorderseite des Werkes machen. Anders kommt man nicht wirklich weiter.
Zitat von steffl62 im Beitrag #2 möglicherweise lässt sich bei Deiner Uhr die Schlagwersauslösung abstellen.
In dem Fall würde sich das Schlagwerk aber auch nicht manuell auslösen lassen über die Schnur, die den Auslösehebel betätigt.
Es ist gut möglich, dass nur eine Kleinigkeit die Auslösung verhindert (z.B. ein verbogener Auslösehebel) und du das selbst wieder richten kannst. Um das zu erkennen ist trotzdem ein Blick auf das Uhrwerk von Nöten. Sprich du müsstest zuerst das Werk ausbauen, Zeiger und Zifferblatt entfernen, dann Fotos von der Vorderseite des Werkes machen. Anders kommt man nicht wirklich weiter.
Zitat von steffl62 im Beitrag #2 möglicherweise lässt sich bei Deiner Uhr die Schlagwersauslösung abstellen.
In dem Fall würde sich das Schlagwerk aber auch nicht manuell auslösen lassen über die Schnur, die den Auslösehebel betätigt.
Schönen Gruß! Markus
Doch, die manuelle Auslösung sollte immer funktionieren, zumindest bei den meisten Werken die ich habe.
Hallo, zunächst Danke für die Antworten, sie klingen vielversprechend. Fotos wären nicht schlicht, das glaube ich und ich bin auch Fotograf, jedoch eher künstlerisch und da scheue ich mich vor Sachfotos, ich schaue mal ob ich es hin bekomme. Ich habe einen Hebel gefunden und ein Federdraht hing in der Luft, wenn ich diesen Federdraht unter den Hebel schiebe wird er nach oben gedrückt und berührt den Auslöser für den manuelle Schlagaufruf. Noch geht es nicht aber ich muss Zeiger und Ziffernblatt noch einmal abbauen um besser sehen zu können was da passiert. Auf jeden Fall haben mir Eure Antworten Motivation gegeben dran zu bleiben denn das Gespräch beim Uhrmacher bzw. der Kollegin war eine Endtäuschung, keine Ahnung aber verkaufen wollen. Nur das ganze junge Lehrmädel im Laden war in der Lage mir die Liebe zur Uhr zu lassen und förderte das Gespräch, alle Anderen kalte Geschäftsleute die aus dem Behandeln meiner Uhr Geld schlagen wollten, mehr nicht. Wenn ich mich als Laie mit so einer Uhr beschäftige, dann aus Hingabe zu Mechanik und Faszination und nicht als Lieferant damit ein Geschäft mehr Umsatz macht. Es hat mich ganz schön geärgert aber so ist die Realität in der Marktwirtschaft. Ich bleibe bei der Liebe zum Objekt als Hauptwert und versuche Fotos zu machen um das Problem zu lösen.
Hallo, ich musste den Beitrag 2x lesen um es zu glauben.... Das geht jemand in ein Fachgeschäft und ärgert sich weil die Profis Geld wollen.... Die LEBEN davon, zahlen Steuern, Miete, Lohn etc... Oder habe ich was falsch verstanden? Gruss Karl
Ich sage doch die Marktwirtschaft ist sehr verbreitet, wen wundert es. Ich lebe auch von Geld aber noch mehr lebe ich von guten Gefühlen wie z.B. der Erwerb einer alten Uhr um sie zum Leben zu erwecken. Das ist eine pure Liebhaberei, die kann kein Uhrmacher mit Geld ersetzen. Deshalb kann mir wenn meine Liebe kaputt ist, die Uhr, der Uhrmacher mit einer Rechnung nicht helfen. Das junge Lehrmädel konnte es, keine Ahnung von der Technik aber ganz viel Bestätigung in der Liebe zu der Uhr. Es gibt Menschen die das gute Gefühl höher schätzen als Geld, auch im Uhrengeschäft aber man trifft sie nur selten wie sonst auch. Zurück zum Thema der kaputten Uhr. Habe Zeiger und Ziffernblatt noch einmal abgenommen und siehe da mit meinen inzwischen erlangten Wissen offenbart sich das Schlagwert gut nachvollziehbar. Das zu beschreiben dauert ewig, ich muss Fotos machen. Die FMS hat ein einfaches Schlossscheiben-Schlagwerk und man kann dem Messer oder der Warnung bei der Bewegung zugucken wenn ausgelöst ist. Warum Werk und Schlagwerk nicht korrespondieren ist noch zu ermitteln.
Zitat von ewald im Beitrag #1 Es gibt eine Schnur, wenn die Uhr läuft und ich daran ziehe wird der Schlag ausgelöst und es gibt einen wunderbaren dunklen und warmen Klang, das Schlagwerk läuft einwandfrei ab aber irgendwie fehlt die Verbindung zwischen Uhrwerk und Schlagwerk und ich kann diesbezüglich als Laie nichts erkennen.
Das mit der Schnur raffe ich nicht so ganz - das ist doch ein Aufzugswerk.
ohne Glaskugel,ich nehme mal an,wenn der Schlag durcheinander ist muß solange am Faden gezogen werden bis der Schlag mit den Zeigern wieder überein stimmt. aber ohne Bilder?.
Zitat von XELOR im Beitrag #9Mit "guten Gefühlen" kannste aber leider schlecht deine Miete bezahlen...
Der Spruch kommt fast immer, jedoch man kann ohne Miete leben aber nicht ohne gute Gefühle. Ich habe sehr gute Gefühle nachdem der Einblick in das Schlagwerk ohne Ziffernblatt deutlich wurde. Habe das Foto eines Werks einer FMS gesucht und gefunden, so konnte ich die Position der Bauteile vergleichen. Wie schon anfangs aufgefallen ist gibt es einen Arm der Lose ist und den Schlag steuert. Er ist im Gehäuse vernietet und auf einer Seite fehlt der Niet. Wenn der Minutenzeiger das Rad für den Schlag in Bewegung setzt funktioniert das Ganze aber nicht lange denn es wird der Arm aus der losen Halterung bewegt und verklemmt. Dann ist Schluss mit dem Schlag über die Zeit und lässt sich nur noch über die Schnur auslösen. Jetzt gilt es den losen Stift im Gehäuse neu zu vernieten, da habe ich im Moment keine Ahnung wie das geht. Oder würde eine simple Gummimuffe ausreichen um den Stift im Lager zu halten. Auf jeden Fall ist das Problem warum der Schlag nicht ging erkannt, da hilft analytisches Denken auch wenn man vom Fach keine Ahnung hat und ich bin mir jetzt sicher, dass sich eine Lösung findet ohne den Kostenvoranschlag über 200 € vom Uhrmacher in Anspruch nehmen zu müssen. Ich bin aus eigener Kraft gut drauf mit meiner Uhr und gerne bereit diese Freude mit dem Uhrmacher, insbesondere dem Lehrmädel zu teilen aber für seine Miete sehe ich mich nicht verantwortlich. Von mir aus kann er schließen, Großuhren lassen sich selbstständig in Gang bringen und wenn nicht gibt es eine laufende Uhr weniger auf der Welt. Halte das nicht für existenziell, wenn ich keine guten Gefühle hätte und nur Geld, dann würde ich mich existenziell bedroht fühlen. An einer alten Uhr basteln die für mich eine tolle Geschichte hat ist ein besonderer Wert und sorgt für Freude im Leben. Im Moment, man hört es sicher raus, ist meine Freude groß denn das Problem der Uhr ist mir absolut bewusst, nun geht es ans praktische Lösen.
Zitat von ewald im Beitrag #1 Es gibt eine Schnur, wenn die Uhr läuft und ich daran ziehe wird der Schlag ausgelöst und es gibt einen wunderbaren dunklen und warmen Klang, das Schlagwerk läuft einwandfrei ab aber irgendwie fehlt die Verbindung zwischen Uhrwerk und Schlagwerk und ich kann diesbezüglich als Laie nichts erkennen.
Das mit der Schnur raffe ich nicht so ganz - das ist doch ein Aufzugswerk.
Hallo Michael, er meint sicherlich eine Schnur, die am Auslösehebel befestigt ist. Für die meisten Laien ist die Fummelei am Auslösehebel zu kompliziert. Mit der Schnur kann er den Schlag besser synchronisieren.
Hallo Ewald, auch wenn ich Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen kann (sei es die Freude an einer Reparatur oder auch nur am "jungen Lehrmädel"), wäre es doch besser, wenn wir uns hier erstmal auf das fachliche konzentrieren. Die Verbindung vom Uhrwerk zum Schlagwerk wird (je nach Bauart) am Minutenrohr entweder über 2 Auslösenocken oder Auslösestifte hergestellt. Diese heben den Auslösehebel an. Nun kann es z.B. sein, daß der Hebel nicht hoch genug angehoben wird. Aber Du schreibst ja, die Warnung wäre zu sehen. Oder fällt er nicht richtig vom Auslösenocken ab? Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich habe Probleme damit, zu erkennen, worauf Du eigentlich hinaus willst. Und ich hab noch keinen "Arm" (Hebel?) gesehen, der "im Gehäuse vernietet" ist und den Schlag steuert. Ohne ordentliche Fotos und genauere Beschreibungen (die nicht dauernd emotional durchsetzt sind) kommen wir hier nicht weiter. Natürlich traue ich Dir zu, mit Hilfe des Forums die Uhr zu reparieren. Aber überleg bitte mal, wie lange Du dafür brauchen wirst! Für Dich kein Problem, und Du wirst zu Recht stolz sein, es geschafft zu haben. Aber ein Uhrmacher kann sich nicht soviel Zeit nehmen, um am Tag für 20 € eine Uhr zu reparieren. Und selbst wenn Du jetzt sagst, "mit 20 € am Tag kann ich überleben", Du willst ja auch was essen. Dann kommen Steuern dazu, Werkzeuge, Ersatzteile, Uhrenröl und -Fett, Reinigungsmittel (sauteuer). Und vielleicht willst Du Dir gelegentlich mal ein neues Hemd kaufen? Sonst ist auch kein Flirt mit dem jungen Lehrmädel drin. Und das liegt nicht mal unbedingt an der Marktwirtschaft. Selbst zu DDR-Zeiten mußte sich ein Uhrmacher überlegen, welche Reparatur sich für ihn rentiert. Das Beispiel mit den 20 € habe ich bewußt etwas übetrieben, aber vielleicht ist es so besser verständlich. Also: Im Forum bekommst Du sicherlich Hilfe. Das Forum ist ja auch dazu da, um Uhren vorm Verschrotten zu bewahren und sich gegenseitig zu helfen. Auch wenn ich selber kein Uhrmacher bin, weiß ich es sehr zu schätzen, daß mir schon viele Uhrmacher wertvolle Tips gegeben haben. Und ich weiß auch, daß ich ihnen keinesfalls irgendwelche Profitgier nachsagen kann. In diesem Sinne: Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Reparatur und Rettung Deiner Uhr, aber immer schön sachlich bleiben.
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06.07.2018 10:10
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