Dieser Beitrag ist eine Übernahme desjenigens im "Werkstattbericht Forum" betreffend die Konstruktion eines TU Gehäuses. Beitrag hier.
Die Drehbank ist am 24. Mai 2018 angekommen Da der Inhalt der Kiste über 70Kg schwer ist musste ich ein bisschen hirnen um ihn alleine vom Boden bis auf die Werkbank zu heben ohne mir den Rücken kaputt zu machen. Und es gelang reibungslos !
Verd***t schwere Kiste...
... mit Zange und Hammer geöffnet.
Schritt nach Schritt geht es in die Höhe.
Geschaft !
Vor dem Gebrauch muss ich die Maschine noch ganz zerlegen, putzen, ölen und justieren damit sie reibungslos und genau funktioniert. Eigentlich wie eine Uhr, nur in einem ganz anderen Massstab...
Und wie bei Ikea, aber umgekehrt und ohne Gebrauchsanweisung. Zudem fehlt es an Zubehör, damit die Drehbank auch einsatzbereit wird. Geduld, Geduld, Geduld !
Beim Zerlegen ist ein gravierendes Problem mit einem Spindellager aufgetreten : das antriebseitige Stück ist ein Totalschaden ! Ich habe entschlossen dies mit original FAG Präzisionsrollenlager zu ersetzen. Die Teile sollten bald eintreffen. Das Ganze wird weniger kosten als der Ärger mit dem Händler und das Zurückschicken / Warten... Dann weiss ich auch genau was in dieser Drehbank steckt.
Leider ist das Beschaffen nicht so einfach. Es sind Präzisionslager, Qualität P5. Die sind online nicht einfach zu finden. Ich konnte zwei in Holland orten, die gerade angekommen sind.
Es gibt anscheinend grosse Preisunterschiede : meine konnte ich für 21.82 Euros kaufen. Bei einem anderen Angebot hiess der Stückpreis 80 Euros mit 2 bis 3 Woche Lieferfrist ! Deren Verkäufer meinte zum Preis von 22 Euros gäbe es nur Fälschungen. Ich erkundige mich bei der FAG Mutterfirma Schaeffler...
Jedenfalls, die Lager sind angekommen und sehen auch unter dem Mikroskop gut aus. Wenigstens vieeeel besser als die Ursprünglichen. Genaue Messungen kann ich nicht machen, also rauf werden die gehen. Wenn alles schief läuft kann ich immer noch umdenken.
Wenn schon alles zerlegt wurde ist ja auch gut die Farbe ein wenig aufzufrischen. Neue Chinakracker sind ja nur dort bemalt wo man es auch sehen kann. Alles andere wird gespart.
Auch das Bett wird entrostet und überall neu bemalt (auch wo man es nicht sieht...)
Freundlicher Gruss von - Pierre L'Atelier de Madman - Horlogerie
Ist denn das Spindelgehäuse mit dem Bett verstiftet oder irgendwie auf Passung verbunden? Oder muß das Gehäuße dann wieder zum Bett ausgerichtet werden?
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Ist das tatsächlich über die ganze Spindellänge die selbe Passung? Sowas sollte sogar ein Konstrukteursanfänger spätestens nach der Rückmeldung der Prototypenmontage eliminiert haben.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
oh, schwer über die ganze Länge... da brauch man noch nen fetten Abzieher...hab gedacht geht auch so...da würde die Drehbank dann aber teuer werden bei mir, so ein schöner Abzieher müsste dann noch gekauft werden...nur dafür.
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Hallo, da die Bohrung des Innenringes des Kegelrollenlagers ebenfalls blau angelaufen ist, gehe ich davon aus, daß der Innenring für die Montage auf der Herdplatte vergessen wurde, und nicht durch den Probelauf überhitzt wurde. Wäre das Lager im Betrieb zu heiß geworden, wäre der Innendurchmesser nicht blau (kein Sauerstoff zur Oxitation), oder die Spindel müsste genauso blau sein.
Die haben also das Lager feuerheiß da raufgeschwartet (um das mal bissl lax auszudrücken), weil das eben dann leicht ging. Das lässt einen mit Chinamaschinen etwas vorsichtig werden...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
Danke Wolly, sehr interessant. Ich bewundere mich immer mehr zu erfahren dass Kugellager eine echte gigantische Industrie ist. Das wusste ich bisher gar nicht.
Freundlicher Gruss von - Pierre L'Atelier de Madman - Horlogerie
Die Lagersitze auf der Spindel waren meines Erachtens zu gross. Ich musste sie ein wenig abschleifen. Aber wie macht man das ohne Drehbank ? Eine improvisierte "Maschine" hilft ab : ungefähr zentriert, gut geölt, niedrige Drehzahl und es klappt !
Der Schleifstab (180, dann 500, mit Dieselöl benässt) drückt von unten auf den Lagersitz, damit ich von oben beobachten kann ob die gesamte Breite richtig geschmirgelt wird.
Ich schliff ein Paar Hundertstel ab (hinten von 30.00 --> 29.97, vorne 30.02 --> 30.00)
Erwärmen des Lagers in 120° warmen Motoroel, im Küchenofen.
Rauf gehts ruck-zuck !
Ein Paar Gummihammerschläge über ein Rohr bringen das Lager bis an die Auflagefläche ran. Danach sitzt dieses Lager fast.
Freundlicher Gruss von - Pierre L'Atelier de Madman - Horlogerie
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03.06.2018 19:59 (zuletzt bearbeitet: 03.06.2018 20:11)
Da der Inhalt der Kiste über 70Kg schwer ist musste ich ein bisschen hirnen um ihn alleine vom Boden bis auf die Werkbank zu heben ohne mir den Rücken kaputt zu machen. Und es gelang reibungslos !
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