Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #14

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... wie jedermann bekannt, kann eine Hummel gemäss den theoretischen Gesetzen der Physik und Aerodynamik nicht fliegen ... und tut es trotzdem!

LG

Ralf

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Zitat

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Daraus ergibt sich die verblüffende
Wahrheit, daß der Uhrmacher bei dem Drehen der kleinen Unruhwellen
falsch arbeitet.

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Ich frage mich, wie ich es als Uhrmacher jemals gut über 100 Unruhwellen im Laufe meiner Karriere erfolgreich anfertigen konnte?!?
Vielleicht hat es daran gelegen, das ich optimalen Stahl auf die "richtige" Härte (Härten, Anlassen) gebracht habe? Oder den Stichel immer schön geschliffen habe?

Es ist wie ich schon geschrieben habe, recht einfach. Man erkennt an der Spanbildung die optimale Drehzahl. Alles andere ist graue Theorie.

Gruß hermann

aber nicht bei mir beschweren, ich hab den Satz nur entdeckt und rausgepickt... ist nicht von mir

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #13

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Bei diesen Maßen fällt mir oft die Körnigkeit auch von Tamponstahl auf, wo dann quasi "Bröckchenweise" Material abgenommen wird und - zumindest mir - schnell der Spaß vergeht.

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Hallo

Wie gesagt, auch bei der Bearbeitung von Stahl ist die richtige Konsistenz wichtig.
Bei Silberstahl z.B. härtet man vorher und lässt das Teil dann hellblau an. Dann lässt es sich gut bearbeiten.

Gruß hermann

nun, in dem Dokument auf Seite vier, empfielt er eine Drehzahl von 500 Umdr. für 5mm Durchmesser Rundstahl, daß kommt mir wiederum etwas wenig vor...
für 5mm Messing 955... ich hab ja am Frequenzumrichter eine Drehzahlanzeige, deshalb kann ich das alles mal leicht ausprobieren beim Drehen (wenns soweit ist) und hätte ein paar Anhaltpunkte fürs Optimum. Riemenübersetzung ist 1:1.

Hallo Thilo,

Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #1

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mir ist eine Frage "aufgestoßen", die ich mal allen stellen würde:
Bis zu welcher maximalen Spindeldrehzahl sollte man/ kann man eine übliche 8mm Uhrmacherdrehbank mit Gleitlagern betreiben, ohne das die Lager Schaden nehmen, ordentliche Schmierung vorausgesetzt?
.......
Ich bin auf Eure Meinungen gespannt...

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Die für den Schneidvorgang ideale Drehzahl ist bei einer 1mm Welle ziemlich hoch.
Mit einem Hartmetallwerkzeug bei ca. 30-50'000 min-1
Eine moderne CNC-Maschine arbeitet auch so oder sogar noch schneller.

Das erreicht eine Uhrmacherdrehmaschine kaum, weil das verwendete Öl als begrenzender Faktor meist viel zu zäh ist.
Das Lager wird, wie Matthias schreibt zu heiß.

Da die Schnittgeschwindigkeit aber nur die halbe Miete ist und gleichzeitig die Spantiefe, Vorschub und Kühlung/Schmierung dazu passen müssen und darüber hinaus das Werkstück die Belastung statisch und dynamisch aushalten muss, ist in der Praxis eine sehr viel geringere Drehzahl ideal.
Immerhin braucht der Uhrmacher ja auch noch Zeit, die Arbeit beobachten zu können und kann den Lagerzapfen nicht in 2 Sekunden drehen.

Wenn die Erfahrungswerte bei 2-3 Tausend min-1 liegen, dann sehe ich nicht, warum man sich nicht gerne dran orientieren sollte.

Ich beschäftige mich gerade mit der Prätecma WW-83. Deren maximal einstellbare Drehtzahl liegt bei 5.300/min mit dem Drehstrommotor und 5.000 mit dem Repulsionsmotor, allerdings gilt es zu Bedenken, dass die keine Gleitlager, sondern einen kugelgelagerten Spindelstock hat. Das ist dann gefühlt schon ziemlich an der Schallmauer. Meine gleitgelagerte 8mm Lorch würde ich nicht so hoch quälen wollen.

Gruß
Norbert

Für eine Kugelgelagerte Spindel ist das Pillepalle und weit weg von der Schallmauer.
Bei einer gleitgelagerten hängt es einfach von Öl ab.
Je niedrigviskoser umso schneller, bis hin zur Gaslagerung unter Abnahme der Tragfähigkeit unterhalb der Nenndrehzahl.

Eine gleitgelagerte Uhrmacherdrehmaschine kann in der Praxis nur deshalb nicht so hoch drehen, weil man die sehr niedrigen Drehzahlen ja auch mit guter Tragfähigkeit nutzen können will und dazu zäheres Öl braucht.

Schön, daß noch einige Meinungen zu Thema kamen, Danke.

Habe wieder etwas gedreht. Einmal wars Tamponstahl mit Hand- Hartmetallstichel (etwas umgeschliffener Gravierstichel), da hab ich dann auch bei eher niedrigeren Drehzahlen besser gedreht und den EindrucK gehabt, das bei hoher Drehzahl so bis 2700 U/min der Stichel überhaupt nicht greifen will...

Bei Messing sah es anders aus, da ging wirklich "Vollgas" am besten...

Bei unseren Maschinenkonfigurationen ist weniger die Tragfähigkeit des Schmierfilms der limitierende Faktor, sondern Vibrationen. Keines der Maschinenteile - Spindel, Transmission, Motor - ist üblicherweise dynamisch ausgewuchtet. Hinzu kommt noch das Flattern des Riemens, das teilweise durch die Maschinenvibrationen ausgelöst wird.

Die heutigen Schnittdaten-Vorgaben lassen sich eigentlich nur in der industriellen Fertigung umsetzen, in der jede Bewegung erprobt und dann vorprogrammiert ist. In der handwerklichen Einzelfertigung, zumal mit oft nur annäherend bekannten Material- und Werkzeugdaten, wird man sich weit unterhalb des Optimums bewegen (müssen), auch weil u.U. das Drehmoment an der Spindel sonst nicht ausreicht.

Gerade bei Hartmetallwerkzeugen muß man - wie oben beobachtet, herzhaft zustellen, sonst greifen die nicht. Aber wer traut sich das schon. Deswegen, nehme ich, von Frässticheln aus Ausbohrstähle mal abgesehen, kaum noch HM-Werkzeuge, sondern lieber gut geschliffenes HSS.

Aber bringst du denn mit HSS Tamponstahl "klar"?
Da ist nach Sekunden die Schneide stumpf.
Ich würde gerne mal wissen wollen, ob jemand wirklich Problemlos eine U-Welle aus Tamponstahl drehen kann. Ich habe zu tun, mit dem VHM Stichel ein paar Hundertstel dieses blauharten Stahls wegzunehmen. Wohlgemerkt frisch angeschliffen. Und wenn man dann beim dünnen Zapfen ist, bricht der doch leicht weg.

Freue mich über eure Meinungen.

Die Vorkriegsuhrmacher hatten keine HM-Werkzeuge ... wie die das mit blau-hartem Stahl gemacht haben, weiß allerdings nicht. Anlassen und dann neu aufhärten ?

Genau diese Frage drängt sich auf. Die "Alten" haben es irgendwie auch geschafft Tamponstahl klein zu kriegen ohne Hartmetall.

Nur wie, wenn ich schon mit VHM mich quäle bei Tamponstahl ?