Hatte mich immer drum gedrückt … nun musste es einmal gemacht werden.

Schöne Kamin- oder Buffetuhr, mit Pariserwerk (Fadenaufhängung)

So präsentiert sich die Dame :

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Hätte sie so zwischen Charles X und Napoleon III geschätzt … Wiki belehrt mich jedoch des Folgenden:

"Jean-François Bautte était issu d’une famille de modestes ouvriers. Très tôt orphelin, il fut placé en apprentissage dès l’âge de douze ans, soit en 1784, et formé aux différents métiers de monteur de boîtes, guillocheur, horloger, bijoutier et orfèvre. Il signe ses premières créations en 17911. Il s’associe le 1er août 1793 avec Jacques-Dauphin Moulinié, sous la raison sociale Moulinié & Bautte, monteurs de boîtes. Le 1er octobre 1804, à l’arrivée de Jean-Gabriel Moynier, la Maison devient Moulinié, Bautte & Cie, vente d’horlogerie-bijouterie. C’est ainsi que Jean-François Bautte développa sa propre manufacture à Genève, qui rassemblait sous un même toit tous les corps de métiers de l’horlogerie de l’époque. Il décéda le 30 novembre 1837 et fut inhumé au cimetière de Plainpalais, à Genève."

… Also irgendwann dazwischen (nach 1804 … vor 1837) hier in Genf gefertigt, verkauft und geblieben.

Bei der Demontage ist der Fehler schnell gefunden : Zahnausfall ; 4 Zähne infolge Federbruch.

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Mir fehlt die Ausrüstung um Zähne zu fräsen … deshalb nach "alter Hausmacherart" …
… messen, anritzen, sägen, feilen, messen, feilen, anpassen, nachfeilen … etc. einpassen … etc.

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… und schliesslich weichlöten. IMG_4809.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_4810.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Reparatur ist nicht unsichtbar … scheint mir aber vertretbar.
Das Zusamenspiel mit dem/n nachfolgenden Rad/Rädern habe ich peinlichst geprüft und entsprechend die Zähne nachgebessert.

Ich hatte die Reparatur des Federhauses (naïverweise) auf einen Nachmittag und Abend geschätzt … das doppelte entspricht der Realität.
(Ein nächstes Mal weiss ich schon auf was zu achten ist … und es sollte dann schneller gehen).



Bald mehr davon …

schön gemacht!!!

Eine sehr sehr schöne Uhr

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #4

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Wäre nicht hartlöten besser gewesen?

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Weichlöten ist bei der Schwalbenschwanznut vollkommen ausreichend.
Die Lötstelle wird seitlich nicht belastet, dadurch kann das Lot auch nicht brechen.

Hallo,

saubere Arbeit, gut gemacht!
Ich habe mal 2 Zähne so ersetzt, das war schon schwer!


Viele Grüße!

Matthias

Danke für die wohlwollenden Rückmeldungen !

Ich habe gelernt (hier im Forum !), dass bei Messing Hitzeeinfüsse nicht reversibel sind und das Material schwächen … deshalb (wenn ich das richtig verstanden habe) ist Hartlöten schon jenseits von Gut und Böse.

(Vielleicht kann einer der Metall Profis noch einmal die "Schmerzgrenze" für Messing in Erinnerung rufen)

In einem späteren Beitrag kann ich vielleicht noch zeigen wie "unhomogen" das für diese Pendüle verwendete Messing ist. Ob das ein Hinweis für das Alter der Pendüle ist, kann ich nicht sagen … später mehr davon.

Bis bald

Sehr saubere Arbeit, gut gemacht, Hut ab!

Ich glaube, dass das Material durch das Hartlöten weicher wird. Zumindest bei Kupfer ist das in jedem Fall so.
Und Kupfer ist ja auch ein Bestandteil der Legierung für Messing...

Diese Reparatur hast du wirlich sehr schön gemacht mein Kompliment
Und die Uhr ist auch sehr toll.
Beste Grüße Mario

Hallo Fugix,

eine sehr schöne Uhr, die Du uns hier gezeigt hast. Das Federhaus mit dem Zahnausfall hast Du wieder sehr gut hinbekommen - Hochachtung

Viel Spaß noch mit der Uhr und .

Norbert

Danke für die Blumen !

Gemäss Jacquet - Gibertini (La réparation des pendules) wird …
… empfohlen tiefer zu gehen und ein grosses Stück "Käse" einzupassen. (cf. 4. Bild, Seite 45, Fig 25)

Dabei soll man anzeichnen was innerhalb des Federhauses übersteht … (cf. Bild 2, Seite 43, Fig. 23) rausnehmen, abfeilen … wieder einpassen … auf Zahnkranzgrösse reduzieren … Zähne formen … fertisch. (cf. Dateien im Anhang … sorry ist auf französisch)

Ich habe jedoch auf den Rat eines alten Uhrmachers gehört : Er sagte mir … forme schon mal die Zähne, so dass die Abstände stimmen. Wenn es nicht klappt hast Du einen zweiten (dritten Versuch …) vor dem Löten. Ich habe deshalb ein Stück einer alten 3mm Platine genommen … gemessen, geritzt, gesägt und gefeilt bis die Zähne (habe nicht nur 4 sondern 6 vorgeformt) in etwa der gewünschten Unterteilung entsprachen. Zum Feilen der Schräge … hab ich das kleine Teil auf einen Träger gelackt.

Das ganze Prozedere ist aber sehr zeitaufwändig. Wenn ich die Uhr verrechnen könnte, würde ich diese Arbeit jemandem anvertrauen der besser ausgerüstet ist.

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Ich würde auf jeden Fall die kleine Fräsmaschine "scharf machen" (meine damit nicht für die Zähne, sowas hab ich nat. nicht, sondern für die Aussparung). Da bekommt man ja eine genauere Fläche. Habe schonmal, allerdings nur einen Zahn ersetzt und auch eine Aussparung gefräst statt gefeilt. Feilen nur zum Nacharbeiten.

Beim Zusammenbau des Werkes bin ich auf folgendes Problem gestossen

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Die Verankerung der Achse (oder fixen Zapfens) auf dem der « Kniehebel » (Equerre) des Schlagwerks sitzt war lose (offenbar war schon früher daran gewerkelt worden).
Für ein neues Gewinde war zu wenig Materie da und ich wollte die Achse nicht irgendwie mit Kleber, Lot oder Schellack fixieren …

Ich habe deshalb das Teil neu gedreht : IMG_4840.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Anprobe … IMG_4830.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gewinde … IMG_4837.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

… für das Gewinde auf der Platine musste ein neuer « bouchon » (mit kleinem Rand … damit es auch wirklich hält) gedreht werden … IMG_4852.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Das Werk scheint mir von guter Qualität zu sein
… jedoch hat man den Eindruck, dass die Platinen wiederverwendet wurden: praktisch alle Löcher sind neu gesetzt (nicht einfach ersetzt ; Sparmassnahme ?! oder ein Geselle der ungenau gearbeitet hat ?!)

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Alles funktioniert …

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Soweit so gut !


Jedoch …
Auch das Gehäuse braucht auch einige Zuwendung …

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Was hier nach altem Uhu oder Cementit aussieht … ist glücklicherweise Haut- oder Knochenleim, also reversibel. Mit heissem Wasser weicht er sich auf und geht, soweit nötig, ab.

In meinen alten Buchbinderbeständen hatte ich noch Hasenleim … damit wird auch diese Restauration reversibel bleiben.

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… Schön damit zu arbeiten … nur Geduld muss man haben.
Einmal eingespannt wartet man am besten 24h …

so geht es also am nächsten Tag weiter …

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Wieder warten …
Bis morgen habe ich deshalb Zeit, mich darüber schlau zu machen, wie ich den alten Schellack wieder auffrische, oder sogar neu aufbaue.

Ich möchte doch noch diesen Faden vor Ferienende zu Ende bringen …

Die Aufarbeitung des Gehäuses ist fertig und ist soweit schön geworden …

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Uhrwerk ist geölt und hat während einer Woche so gelaufen und geschlagen wie es soll …

Zifferblatt ist gereinigt …
… es hat(te) jedoch keine Füsse mehr
… es war mit einer Schraube auf « VI » befestigt und im Übrigen zwischen « XI » und « I » aufgelackt.

Ich habe das so belassen, jedoch den Schellack erneuert.

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Bei der Anprobe habe ich bemerkt, dass volle und halbe Stunde jeweils eine halbe Minute zu spät ausgelöst werden.

Das Minutenzeiger Futter ist sehr fest vernietet (… kann also nicht verdreht werden)
Verbiegen der Stifte unter dem Minutenrohr scheint mir auch nicht die richtige Lösung …
Den Kniehebel wollte ich auch nicht kürzen …

So habe ich das Minutenrohr ein ganz klein wenig verdreht … und nun stimmt alles.

Letzte Photos folgen heut Abend.